2013: Übersicht der Pressemitteilungen

05. Dezember 2013
Presse-Einladung zum IBA Salon ‚Energie im Überfluss'

26. November 2013
IBA Geschäftsführer besucht Thüringer Partnerregion Picardie

21. November 2013
IBA-Konferenz 'Ressource : Thüringen'

28. Oktober 2013 
IBA on tour startet

22. Oktober 2013 
Neue Gesprächsreihe IBA Salon startet mit Prof. Dr. Klaus Töpfer

06. September 2013 
Presse-Einladung zum IBA Auftakt

06. September 2013
IBA Thüringen Auftakt 2013

10. Juli 2013 
IBA Botschafter berufen

07. Juli 2013 
IBA Fachbeirat hat sich konstituiert

26. Juni 2013
Erstes Partner-Treffen der IBA Thüringen im Auftaktjahr

06. Juni 2013
IBA Thüringen stellt sich vor - Positionen, Auftaktjahr 2013, Gremien


05. Dezember 2013
Presse-Einladung zum IBA Salon Energie im Überfluss'

‚Energie im Überfluss aber zur falschen Zeit!' - IBA Salon mit Prof. Dr. Leibundgut, ETH Zürich
Zu Gast beim zweiten IBA Salon ist Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut, Professor für Gebäudetechnik am Institut für Technologie in der Architektur der ETH Zürich und Mitglied des ETH-Kompetenzzentrums Energy Science Center (ESC).

Ist permanente Energieeinsparung der richtige Weg? Muss der Wärmebedarf von Gebäuden zwingend reduziert werden? Prof. Dr. Leibundgut greift in seinem Impulsvortrag ‚Energie im Überfluss aber zur falschen Zeit’ u.a. diese Fragen auf. Anhand des von ihm entwickelten System ‚ZE-2sol’ wird er alternative Energiespeicher- bzw. Energiegewinnungsmethoden vorstellen und das Publikum zum Nachdenken über Klimawandel, Erneuerbare Energieträger, CO2-Reduzierung und Suffizienz auffordern.

Im Anschluss suchen Prof. Dr. Lütke Daldrup (Geschäftsführer der IBA Thüringen) und Prof. Dr. Sell (Leiter der Thüringer Energie- und Green-Tech-Agentur) gemeinsam mit Prof. Dr. Leibundgut das Gespräch mit den Salon-Gästen.

Passender Ort des zweiten IBA Salons ist das ehemaligen Umspannwerk in Jena, heute Imaginata e.V. Als Umspannwerk ursprünglich für die Umverteilung verschiedener energetischer Spannungsebenen errichtet, ist das Gelände heute als Experimentarium den Energien der Zukunft gewidmet: Lernort, Labor, Denkmal, Science-Center und Galerie zugleich.

Der zweite IBA Salon findet gemeinsam mit der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) statt. Er beginnt mit einer geführten Tour durch das Experimentarium.

Donnerstag, 5.12.2013, 19 Uhr
ehem. Umspannwerk/Imaginata e.V.
Löbstedter Straße 67
07749 Jena

Medienvertreterinnen und -vertreter laden wir im Vorfeld des IBA Salons zu einem Hintergrundgespräch am selben Ort ein:

Donnerstag, 5.12.2013, 18 Uhr

mit:
- Prof. Engelbert Lütke Daldrup, Geschäftsführer der IBA Thüringen
- Prof. Hansjürg Leibundgut, ETH Zürich
- Prof. Dr. Dieter Sell, Leiter der ThEGA


26. November 2013
IBA Geschäftsführer besucht Thüringer Partnerregion Picardie

Vertreter der französischen Region Picardie empfingen am 25. November 2013 den Geschäftsführer der IBA Thüringen, Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup. Im Mittelpunkt dieses Besuches stand ein Arbeitstreffen zur regionalen Entwicklung der beiden Partnerregionen.

Nach der Vorstellung der IBA Thüringen durch den IBA Geschäftsführer legten die Vizepräsidentin des Regionalrates der Picardie, Anne Ferreira und Mitarbeiter sowie Mitarbeiterinnen das Regionalkonzept der Picardie mit seinen fünf Grand Projets dar.

Vereinbart wurde in einem intensiven Gedankenaustausch, die Zusammenarbeit zwischen der IBA Thüringen und der Region Picardie zu vertiefen. Beispielsweise soll künftig auf einer programmatischen Ebene in Form von Konferenzen, Workshops und im universitären Diskurs kooperiert werden. Auf der Projektebene ist ein gegenseitiger Austausch bei thematisch ähnlich gelagerten Projekten und Projektansätzen geplant.

Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup zur angestrebte Zusammenarbeit: „Ich freue mich, dass die Picardie 2014 die erste Referenzregion der IBA Thüringen wird. Weitere in anderen europäischen Ländern, in Nordamerika sowie Japan werden folgen. Wir möchten uns in den kommenden Jahren mit internationalen Partnern und Referenzregionen vernetzen, um damit den internationalen Austausch zu den Leitthemen der IBA Thüringen zu unterstützen. Das Internationale, das die IBA im Namen führt, ist Verpflichtung.“

Im kommenden Jahr wird eine Expertendelegation aus der Picardie einen Gegenbesuch bei der IBA Thüringen machen. Ebenfalls 2014 soll eine Absichtserklärung zwischen beiden Partnern unterzeichnet werden.

Eckdaten der beiden Regionen:

Freistaat Thüringen:
16.200 km2 Fläche
2,16 Mio. Einwohner
134 Einwohner / km2
Erfurt: 206.000 Einwohner

Provinz Picardie:
19.400 km2 Fläche
1,91 Mio. Einwohner
98,7 Einwohner / km2
Amiens: 133.000 Einwohner


21. November 2013
IBA-Konferenz 'Ressource : Thüringen'

Eine Region als Rohstoff
Die Thüringer Ressourcen als Grundlage für Neues stehen im Mittelpunkt der ersten Fachkonferenz der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. Die IBA Konferenz ‚Ressource : Thüringen‘ findet am Donnerstag, den 21. November in Erfurt statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Was wird als Ressource wahrgenommen? Und welche Ressourcen werden für die Zukunft Thüringens benötigt? Die IBA Konferenz geht diesen Fragen nach.

Mögliche Antworten sind z.B. die Vielfalt der Thüringer Kulturlandschaften und die stadtlandschaftlichen Netze, die baukulturellen Kompetenzen und die natürlichen Schätze,  die Initiative der Akteure und die Offenheit für neue Impulse. Auch die Dezentralität der Strukturen und das Bewusstsein für Regionalität wie auch die Vernetzung mit der globalen Welt zählen zum Spektrum der möglichen Antworten.

Wirtschaftsminister Matthias Machnig (Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie) wird zum Konferenzauftakt über ökologische Wirtschaftspolitik sprechen.

Ausgewiesene Experten aus den Bereichen Energiepolitik, demografischer Wandel, Klimawandel, Stadt- und Raumplanung sowie Regionalentwicklung beteiligen sich als Referenten an der Konferenz.

Zum Kreis der überregionalen Referenten und Diskussionsteilnehmer gehören z.B. Prof. Peter Droege (Institut für Architektur und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein und Präsident von Eurosolar), Prof. Dr. Manfred Hegger (Fachbereich Entwerfen und Energieeffizientes Bauen der TU Darmstadt und ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.), Prof. Dr. Ulf Hahne (Fachgebiet Ökonomie der Stadt- und Regionalentwicklung der Universität Kassel).

Auch Experten von Stiftungen und Instituten wie vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, vom Denkwerk Zukunft – Stiftung für kulturelle Erneuerung oder dem Franz Faber Projektbüro für Raumentwicklung, Politikberatung und Kommunikation bereichern das Konferenzprogramm.

Thüringer Fachleute sind u.a. aus den Thüringer Ministerien sowie von der Bauhaus-Universität Weimar, der FH Erfurt und FH Nordhausen eingebunden.

Das vollständige Programm finden Sie im Kalender.

Ausgangslage Thüringen

Thüringen ist weder Metropole noch Peripherie: Thüringen ist geprägt durch ein historisch gewachsenes, kleinteiliges und dezentrales Netz aus Dörfern, kleinen, mittleren und größeren Städten, eingebettet in abwechslungsreiche Landschaftsräume. Erfurt und Jena ragen mit Einwohnerzahlen über 100.000 Einwohnern aus dem Thüringer Siedlungsnetz heraus und bilden zusammen mit Weimar den Kern der Thüringer Städtekette. Nur 33 Städte haben mehr als 10.000 Einwohner, 65% der Gemeinden weisen weniger als 1.000 Einwohner auf, rund 50% der Thüringer leben in Gemeinden unter 1.000 Einwohnern.

Die IBA Thüringen versteht das gesamte Land als ihren Handlungsraum und bewegt sich dabei im Spannungsfeld zwischen dem Erhalt der Werte der Thüringer Kulturlandschaft und dem aktiven Gestalten ihrer fortwährenden Veränderung. Gefragt ist ein langfristig tragfähiges Beziehungssystem von Stadt und Land.

Aber nicht nur die Siedlungsräume werden sich verändern, ebenso entstehen neue Produktionslandschaften für erneuerbare Energien und auch neue Wertschöpfungsmöglichkeiten insbesondere durch eine dezentral aufgebaute und lokal verankerte Energieerzeugung.

In den Thüringer Siedlungsräumen steht der Umgang mit dem Gebäudebestand im Vordergrund – rund 78% des heutigen Gebäudebestands ist vor 1990 entstanden.

Thüringen steht vor großen Veränderungsprozessen: punktuelles Bevölkerungswachstum und übergeordnetes Schrumpfen, Alterung der Bevölkerung und veränderte Lebensstile sind die bekannten Stichworte. Gab es im Jahr 2012 noch 2,2 Millionen Thüringer, werden es im Jahr 2030 nur noch 1,8 Millionen sein. Bei einer kleinräumigeren Betrachtungsweise zeigt sich in Thüringen ein dichtes Nebeneinander von vielen schrumpfenden, einigen stabilen und sehr wenigen wachsenden Regionen.

Hintergrund IBA Thüringen

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen will in den kommenden zehn Jahren innovative Antworten auf zentrale Zukunftsfragen in Thüringen entwickeln. Die Leitthemen der IBA Thüringen sind die großen Herausforderungen der Energiewende und des demografischen Wandels sowie soziokulturelle und finanzielle Veränderungsprozesse in ihren baulich-räumlichen und landschaftlichen Auswirkungen. In diesem inhaltlichen Kontext will die IBA Thüringen Werte, Normen und Standards hinterfragen und modellhafte Lösungsansätze entwickeln und Projekte umsetzen, die Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen. 2013 ist das Auftaktjahr der IBA Thüringen.

Eckdaten IBA Konferenz ‚Ressource : Thüringen‘
Donnerstag, 21. November 2013
10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Audimax der Fachhochschule Erfurt
Altonaer Straße 25
99085 Erfurt

Anmeldung erbeten unter: http://www.iba-thueringen.de


28. Oktober 2013 
IBA on tour startet

Erste Stationen in den Landkreisen Eichsfeld und Saalfeld-Rudolstadt

Zu Beginn des IBA Prozesses wird die IBA Thüringen die unterschiedlichen Regionen Thüringens besuchen: 17 Landkreise und sechs kreisfreie Städte werden bereist. Mit diesen Besuchen möchte das IBA Team zum einen den Menschen vor Ort die Schwerpunkte und den IBA Prozess vorstellen. Zum anderen will die IBA aber auch gezielt die Regionen kennen lernen, um Potenziale und Zukunftsfragen für die IBA Thüringen aufzuspüren und schließlich ein Netzwerk aufzubauen.

Bei den ganztägigen Besuchen finden Hintergrundgespräche mit wichtigen Entscheidern vor Ort wie z.B. Landräten, Beigeordneten und Bürgermeistern statt. Außerdem besucht die IBA Thüringen besondere Orte und Initiativen.
Eine öffentliche Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort rundet den Tag jeweils ab. Ziel dieser Foren ist es, mit den Thüringerinnen und Thüringern ins Gespräch kommen.

Erste Stationen von ‚IBA on tour’ sind am 29. Oktober der Landkreis Eichsfeld und am 30. Oktober der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Eckdaten ‚IBA on tour’ Eichsfeld

Am 29. Oktober 2013 reist die IBA Thüringen ins Eichsfeld. In Kooperation mit dem Verein Eichsfeld Aktiv stellt sie sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‚Baukultur im Eichsfeld’ vor und lädt zur Diskussion ein:
29. 10. 2013, 14:30 Uhr - 17:00 Uhr Naturparkzentrum Fürstenhagen, Dorfstraße 40, 37318 Fürstenhagen

Eckdaten ‚IBA on tour’ Saalfeld-Rudolstadt

Am 30. Oktober 2013 stellt sich die IBA Thüringen in Saalfeld-Rudolstadt vor und lädt zur Diskussion ein:
30.10. 2013, 19:00 Uhr – ca. 21.00 Uhr
Schillerhaus Rudolstadt, Schillerstraße 25, 07407 Rudolstadt

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu diesen öffentlichen Gesprächen herzlich eingeladen.

Hintergrund
Die IBA Thüringen wird ausgehend von ihren Leitthemen - demographischer Wandel, energetischer Wandel, sozioökonomische sowie finanzielle Veränderungsprozesse – in den Jahren 2013-2023 einen Wettbewerb um die besten Ideen für die Thüringer Zukunft in Gang setzen. Dabei setzt sie auf die Thüringer Ressourcen: die Initiative der Menschen, die Vernetzung von Stadt und Land sowie die Qualitäten von Kultur und Landschaft. Das Prinzip der Regionalität, die Stärkung regionaler Kreisläufe und eine Weiterentwicklung des stadt-landschaftlichen Lebensmodells sind strategische Leitgedanken der beginnenden IBA Arbeit. Konkrete Projektfelder, denen sich die IBA widmen wird, sind Aspekte des zukünftigen Wohnens, der Kulturlandschaft Thüringens, der Energiewende sowie die Schnittstellen zwischen Stadt und Land. Meilensteine der IBA Thüringen werden ihre Präsentationsjahre 2019 und 2023 sein.

Internationale Bauausstellungen sind seit über 100 Jahren praktiziertes und bewährtes Instrument der Stadtplanung, des Städtebaus und der Regionalentwicklung. Sie gelten generell als Impulsgeber für neue Ideen und Projekte im sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich und dokumentieren durch innovative Projekte und Prozesse den baulichen und landschaftlichen Wandel. 


22. Oktober 2013 
Neue Gesprächsreihe IBA Salon startet mit Prof. Dr. Klaus Töpfer

„Ein Thüringer Modell schaffen“ - Erfolgreicher Start des IBA Salons mit Prof. Dr. Klaus Töpfer

150 Gäste kamen am Abend des gestrigen Mittwochs, 23. Oktober 2013, im Gewehrsaal auf Schloss Ettersburg zum ersten IBA Salon. Gemeinsam mit der Stiftung Schloss Ettersburg hatte die IBA Thüringen Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister a.D. und einen der führenden Experten in Nachhaltigkeitsfragen, zum Vortrag „Regionalität als Chance?“ eingeladen.

„Der Impulsvortrag von Prof. Dr. Töpfer hat viele Fragestellungen aufgegriffen, die uns bei der IBA Thüringen bewegen. Beispielsweise wie wir die Energiewende demokratisieren, und wie wir sie so gestalten, dass man die Kulturlandschaft bereichert und nicht verschandelt. Oder aber was die Schnittstellen zwischen Stadt und ländlichen Regionen angeht“, resümiert Prof. Dr. Lütke Daldrup, Geschäftsführer der IBA Thüringen den Abend.

Prof. Töpfer nahm in seinem Vortrag vielfach Bezug auf die Thüringer Situation. Er wünsche sich für Thüringen, dass mit der IBA die Verzagtheit überwunden werde. Die IBA sei ein tolles Experimentierfeld und habe den Mut, Etabliertes zu hinterfragen. Anhand vieler Beispiele aus eigener Erfahrung appellierte Prof. Töpfer, Veränderungen als Chance zu begreifen. Auch mahnte er in diesem Zusammenhang, die eindeutigen Fakten des Bevölkerungsrückgangs ernst zu nehmen.

Wie können Städte zu Impulsgebern für den ländlichen Raum werden? Wie können wir überdimensionierte Infrastruktur verändern, damit sie dezentrale Lösungen ermöglichen? Wie kann das Gemeinwesen gestärkt, die kommunale Selbstverantwortung gestützt werden? Wie können Bürger Vielfalt gestalten? Und: Wie geben wir Raum für neue Ideen und Experimente? Welche Indikatoren für Wohlstand sind heute noch zeitgemäß?

Dies sind nur einige der Fragen, die Prof. Dr. Töpfer in seiner inspirierenden Tour d’Horizon und im anschließenden Gespräch mit dem Publikum aufgriff. Anhand der aktuellen Studie des Institute for Advanced Sustainability Studies „Vielfalt statt Gleichwertigkeit“ stellte Prof. Töpfer anschaulich dar, wie Vorbelastungen aus Investitionen im Abwassersektor oder Wohnungsbau Entwicklungen verhinderten. Chancen für eine Wertschöpfung in der Region sehe er in Veränderungen der großen Energiestrukturen hin zu dezentralen, kleinen Energiesystemen. Im Bereich von Schule und sozialen Infrastrukturen nahm er Bezug auf die positive Entwicklung von Genossenschafts-Organisationen und auf die Zukunft von Schulen im ländlichen Raum. „Wir brauchen soziale Innovationen! Es wäre hervorragend, wenn wir hier ein Thüringer Modell bekommen könnten“, so Prof. Töpfer. „Leute wie Professor Lütke Daldrup und Herr Drosse sprühen vor Ideen. Die IBA Thüringen eröffnet neue Chancen für Thüringen“, so Prof. Töpfer. Zum Abschluss des ersten IBA Salons gab Prof. Töpfer der IBA Thüringen viel Erfolg und Glück für die kommenden zehn Jahre mit auf den Weg.


06. September 2013 
Presse-Einladung zum IBA Auftakt

Der festliche Auftakt der Internationalen Bauausstellung Thüringen findet am Freitag, den 6. September 2013 im ehemaligen Heizwerk in Erfurt statt. 500 Gäs- te aus Thüringen, Deutschland und dem Ausland haben sich angemeldet. Auch 50 Bürgermeister werden aus allen Landesteilen Thüringens erwartet.

Die IBA Thüringen wird sich einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und beginnen, ihre Geschichte zu erzählen, sie wird ihre Programmfelder im Spannungsbogen zwischen Regionalität und Internationalität präsentieren und sich in den Kontext der Internationalen Bauausstellungen einordnen.

Anspruch der IBA Thüringen ist es, heute schon das Morgen zu denken. Sie wird dabei an den Thüringer Ressourcen ansetzen: die Menschen, die Vernetzung zwischen Stadt und Land und die naturräumlichen Potenziale. Die IBA wird ex- perimentieren und dabei ganz konzentriert Neues wagen. Sie wird einen Wett- bewerb um die besten Ideen für die Thüringer Zukunft in Gang setzen.

Vertreterinnen und Vertreter der Medien haben bereits unmittelbar vor Beginn der Auftaktveranstaltung Gelegenheit, sich über die IBA zu informieren und mit den Hauptakteuren dieses Nachmittags zu sprechen. Sie sind eingeladen zum Pressegespräch am selben Ort.

Freitag, 6. September 2013
Ehemaliges Heizwerk Erfurt, Maximilian-Welsch-Straße 6
14:00 Uhr – 14:45 Uhr Pressegespräch mit:
Christian Carius, Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr
Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, Geschäftsführer der IBA Thü- ringen GmbH
Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek, Festredner der Auftaktveranstaltung (Universität Stuttgart und Illinois Institute of Technology Chicago)

15:00 Uhr – 17:00 Uhr IBA Auftakt:
Tanztheater Vaivén: „Tanz und Thüringer Luft“
Minister Christian Carius: „Thüringer Zukunftsaufgaben“
Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup: „IBA Thüringen Auftakt“- Ziele, Programm und Projekte
Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek: „Internationale Perspektiven“
Film-Trailer „Lust auf Zukunft“
anschließend Thüringer Brotzeit


06. September 2013
IBA Thüringen Auftakt 2013

Festliche Veranstaltung am 6. September im ehemaligen Heizwerk in Erfurt

Die IBA Thüringen stellt sich einer breiten Öffentlichkeit vor. Sie präsentiert ihre Programmfelder im Spannungsbogen zwischen Regionalität und Internationalität und ordnet sich in den Kontext der Internationalen Bauausstellungen ein.

Zur Auftaktveranstaltung haben sich 500 Gäste aus Thüringen, Deutschland und dem Ausland angemeldet. Auch 50 Bürgermeister werden aus allen Landesteilen Thüringens erwartet.

Die IBA Thüringen

Als Veranstaltungsort des IBA Auftaktes wurde bewusst das ehemalige Heizwerk in Erfurt gewählt. Es ist ein Bauwerk, das für Energie steht, aber auch noch auf eine neue Nutzung wartet. Es kann damit auch ein Symbol für die neue Ausrichtung und Umnutzung von Räumen sein.

Anspruch der IBA Thüringen ist es, heute schon das Morgen zu denken. Die Thüringer Ressourcen sind dabei der Ausgangspunkt: die Menschen, die Vernetzung zwischen Stadt und Land und die naturräumlichen Potenziale. Die IBA wird experimentieren und dabei ganz konzentriert Neues wagen. Sie wird einen Wettbewerb um die besten Ideen für die Thüringer Zukunft in Gang setzen.

Die Internationale Bauausstellung Thüringen will modellhafte Lösungsansätze entwickeln, die unter den Bedingungen der Energiewende, des demografischen Wandels sowie soziokultureller und finanzieller Veränderungsprozesse Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen. Das Prinzip der Regionalität, die Stärkung regionaler Kreisläufe und eine Weiterentwicklung des stadt- landschaftlichen Lebensmodells sind strategische Leitgedanken der beginnenden IBA Arbeit. Thüringen steht damit Pate für viele Regionen mittlerer Dichte abseits metropolitaner und peripherer Strukturen, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind.

Internationale Bauausstellungen sind seit über 100 Jahren praktiziertes und bewährtes Instrument der Stadtplanung, des Städtebaus und der Regionalentwicklung. Sie gelten generell als Impulsgeber für neue Ideen und Projekte im sozialen, kulturellen und ökologischen Bereich und dokumentieren durch innovative Projekte und Prozesse den baulichen und landschaftlichen Wandel. 

Der IBA Auftakt

Zum festlichen Auftakt beleuchtet der Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, die Zukunftsfragen des Landes: Dazu gehören die Innovationsfähigkeit des Landes, die Gewinnung von Fachkräften und ausreichend Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Die Grundlage für zukunftsgerichtetes Handeln sieht er in einer soliden Haushaltspolitik. Zentrale Herausforderung sind für ihn auch die Gestaltung des demografischen Wandels in all seinen Facetten und die Energiewende. Gerade für diese Bereiche erwartet er praktische Impulse von der IBA.

„Die IBA ist ein Zukunftslabor, das innovative Konzepte für Land und Leute entwickeln wird. Sie wird Thüringen voranbringen und unser Land in Deutschland und der Welt hervorragend präsentieren“, stellt Minister Carius zusammenfassend dar.

Der Geschäftsführer der IBA Thüringen, Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, legt erste programmatische Ansätze und Positionsbestimmungen, das Projektauswahlverfahren und grundlegende Qualitätskriterien sowie erste Ideen zu Projekten dar.

Zu den wichtigen Themen gehören ökologische Effizienz und Baukultur, neue Infrastruktursysteme und Mobilität, sozialer Zusammenhalt und Zuwanderung sowie das Verhältnis von Stadt und Land zueinander. Wie sehen energieeffiziente Quartiere der Zukunft aus, die funktionierende Nachbarschaften und städtebauliche Qualitäten zugleich berücksichtigen? Wie können Schulen im ländlichen Raum trotz demografischen Wandels erhalten und zu kleinen lokalen Zentren weiter entwickelt werden? Wie können Stadt und Land ihren Austausch in einem produktiven Kreislauf gestalten? Wie kann die Kulturlandschaft Thüringens unter den Bedingungen der Energiewende und den Veränderungen der Landwirtschaft eine Wohlfühllandschaft bleiben und mit baukulturellen Mitteln in Szene gesetzt werden? Diese und andere Leitfragen wird die IBA Thüringen beantworten.

„Uns kommt es darauf an, die Menschen vor Ort zu begeistern, am IBA Netzwerk mitzuwirken. Ich bin überzeugt, dass die IBA Thüringen die vorhandenen Kräfte bündeln und weiter entwickeln wird. Sie hinterfragt in einem kreativen Projektentwicklungsprozess Vorhandenes, wagt Neues und ermöglicht Experimente. Dabei haben alle Akteure stets im Blick, dass das Markenzeichen IBA eine Selbstverpflichtung zur Qualität bedeutet“, so der IBA Geschäftsführer. Auch konkrete Planungs- und Kommunikationswerkzeuge wie die IBA Konferenz, Vor-Ort-Veranstaltungen und IBA Salons stellt er in der Auftaktveranstaltung vor.

Festredner ist Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek. Der international tätige Bauingenieur und Architekt gilt als einer der einflussreichsten seiner Zunft. Er ist u.a. Professor an der Universität Stuttgart und am Illinois Institute of Technology Chicago. Er stellt die Themen und Aufgaben Thüringens und der IBA in einen internationalen Kontext. 

Besonderes Augenmerk legt der Experte dabei auf ressourcenschonendes und energieeffizientes Bauen sowie auf die vollständige Wiederverwertbarkeit von Gebäuden, ihrer Bauteile und Materialien.
Er versteht Planen und Bauen als verantwortungsvolle Gestaltung der gebauten Welt, die zugleich – moralisch begründet – Fürsorge für den Menschen und seine Umwelt bedeutet.

„Einen Olivenbaum pflanzt man nicht für sich selbst, sondern für die nächsten Generationen. Ähnlich ist es mit dem nachhaltigen Bauen“, erläutert Prof. Dr. Dr. E.h. Werner Sobek.

Den Rahmen der Auftaktveranstaltung bildet ein künstlerisches Festprogramm. Den Anfang macht eine Lufttanzperformance des Tanztheaters Vaivén. Begleitet wird die Performance durch musikalische Improvisationen von Andreas Kuch, Student der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. Dieses Programm ist zugleich der Auftakt für weitere Kooperationen der IBA Thüringen mit Thüringer Hochschulen. Am Ende der Veranstaltung macht ein Film-Trailer Lust auf die Zukunft und neugierig auf die IBA Thüringen.

Gemeinsam klingt dann der Tag bei regionaler Küche mit internationalen Zutaten und guter Musik aus.
Durch die Veranstaltung führt die Moderatorin und Buchautorin Angela Elis. 


10. Juli 2013 
IBA Botschafter berufen

Kuratorium der IBA Thüringen hat sich konstituiert

Das neunköpfige, prominent besetzte Kuratorium der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen ist heute zur konstituierenden Sitzung auf Schloss Ettersburg zusammen gekommen. Das Gremium unter Vorsitz von Eckart Drosse, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Schloss Ettersburg, wird die IBA Thüringen programmatisch beraten und gleichzeitig auf nationaler wie internationaler Ebene Botschafter für die IBA Thüringen sein.

„Wir haben renommierte Persönlichkeiten gewinnen können, die uns bei der Entwicklung der IBA Thüringen zur Seite stehen und in ihren nationalen und internationalen Netzwerken die Botschaften der IBA Thüringen verbreiten“, stellt IBA Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup heraus.

Bauminister Christian Carius begrüßte das Kuratorium in seiner konstituierenden Sitzung. Im Anschluss diskutierte das Gremium über die aktuelle Positionsbestimmung der IBA Thüringen und beriet über Kriterien und Qualifizierungsverfahren für IBA Projekte.

„Die Persönlichkeiten des IBA Kuratoriums haben in ihrem beruflichen Verantwortungsbereich relevante Prozesse in den Leitthemen des demografischen und energetischen Wandels gestaltet. Mit diesem Know-how werden sie die Aktivitäten der IBA Thüringen beraten und dabei insbesondere die Perspektive des Nutzers vertreten“, betonte der Kuratoriums-Vorsitzende Eckart Drosse am Rande der Tagung. Dem Kuratorium gehören folgende Persönlichkeiten an:

RA Eckart Drosse (Vorsitzender des IBA Kuratoriums), geschäftsführender Vorstand der Stiftung Schloss Ettersburg und zuvor Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e.V.,
Dr. h. c. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main und frühere Präsidentin des Deutschen Städtetags,
Prof. Dr.-Ing. Hans Wilhelm Alfen, Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen an der Bauhaus-Universität Weimar,
Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW),
Michael Halstenberg, Ministerialdirektor a.D., HFK Rechtsanwälte LLP,
Dr. Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung,
Dr. Matthias Kurth, Gründungspräsident der Bundesnetzagentur und Chair of I/ERG,
Thomas Morszeck, Institutsleiter am Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB,
Michael Rommel, Architekt BDA, Hestermann Rommel Architekten + Gesamtplaner GmbH & Co. KG 


07. Juli 2013 
IBA Fachbeirat hat sich konstituiert

Geballte Kompetenz

Der elfköpfige international besetzte Fachbeirat der IBA Thüringen ist Freitag und Sonnabend zur konstituierenden Sitzung auf Schloss Ettersburg zusammengekommen. Das wissenschaftliche Gremium unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Karl Beucke, Rektor der Bauhaus-Universität Weimar, soll den Prozess der IBA Thüringen begleiten und sie in programmatischen, projektbezogen und kommunikativen Fragen beraten. Dazu wird der mit unterschiedlichen Fachdisziplinen besetzte IBA Fachbeirat mehrmals jährlich Arbeitsklausuren in Thüringen durchführen und die aktuellen Entwicklungen der IBA mit dem IBA Team diskutieren. Die Mitglieder des Fachbeirats wurden am 30. Mai 2013 vom Aufsichtsrat der IBA Thüringen offiziell berufen. Ihre erste Sitzung war dem Austausch über die aktuelle Positionen und der Vorbereitung der Fachkonferenz der IBA Thüringen im Herbst 2013 gewidmet.

"Ich bin überzeugt, dass wir mit der Konstituierung und ersten Klausur dieses hochkarätigen Beratergremiums einen wichtigen Schritt in der Annäherung an das Programm des ambitionierten Zukunftslabors IBA Thüringen geschafft haben. Ich freue mich auf die kontinuierliche Zusammenarbeit und die weitere fachliche Unterstützung", so der Geschäftsführer der IBA Thüringen GmbH, Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup.

Der Fachbeirat ist mit Experten besetzt, die über langjährige Berufspraxis und wissenschaftliche Expertise in den Themen Energiewende und demografischer Wandels verfügen und die strategische Erfahrungen im Gestalten regionaler Entwicklungsprozesse haben. Der IBA Fachbeirat berät die IBA Thüringen GmbH bei der Programmentwicklung und der Projektarbeit. Der Fachbeirat soll gemeinsam mit der Geschäftsführung die IBA Projekte evaluieren und Empfehlungen für die Vergabe des IBA Labels abgeben. Er übernimmt auch eine wichtige Reflexions- und Vermittlungsfunktion. "Wir haben bewusst weltweit vernetzte Persönlichkeiten für den IBA Fachbeirat gesucht", betonte Prof. Dr. Karl Beucke am Rande der Klausur. "Es gilt, die IBA Themenschwerpunkte international einzuordnen, aber auch Aufmerksamkeit für den Prozess und die Erkenntnisse der IBA Thüringen über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu gewinnen und damit den Standort Thüringen zu stärken."

Profilierte und erfahrene Mitglieder

So wurde für den Fachbeirat Dr. Reimar Molitor gewonnen. Er war der Geschäftsführer der ‚Regionale 2010’ (Köln/Bonn). Die Regionalen in Nordrhein- Westfalen gelten als ‚kleine IBAs’ und sind als Strukturprogramme speziell regionalen Entwicklungsprozessen gewidmet. Mit Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut (ETH Zürich) und Prof. Manfred Hegger (TU Darmstadt) ist es gelungen, zwei ausgewiesene Energieexperten in den Fachbeirat zu berufen, die für einen ganzheitlichen, energetischen Ansatz stehen – von der Region über das Quartier bis zum Gebäude. Sie sehen in Thüringen große Potenziale für Modellprojekte der Energiewende. Unterstützung für die Präsentation und Kommunikation des IBA Prozesses ist mit Prof. Barbara Holzer gefunden worden. Ihr Büro ‚Holzer Kobler Architekturen‘ hat u.a. in den letzten Jahren wegweisende Ausstellungen kuratiert. Mit Prof. Dr. Rolf Kuhn, ehemaliger Geschäftsführer der IBA Fürst- Pückler-Land in Brandenburg, den Professoren Andreas Wolf, HTWK Leipzig, und Stefan Rettich, Universität Bremen, sowie Andrea Gebhard, München, Vorsitzende des BDLA, wurden renommierte Architekten und eine Landschaftsarchitektin gewonnen, die für baukulturelle Qualität, innovative Verfahren und kreative Planung im IBA Fachbeirat stehen. Als beratende Mitglieder wurden mit Prof. Bernd Rudolf und Prof. Dr.-Ing. Dieter Genske zwei Vertreter der IBA Werkstattstandorte – die Bauhaus-Universität Weimar und die Fachhochschule Nordhausen - in den Fachbeirat berufen. "Sie übernehmen den Transfer zwischen den Arbeitsschwerpunkten der IBA und den Thüringer Hochschulen und sind für uns wichtige Botschafter in die Thüringer Wissenschaftslandschaft", so IBA Geschäftsführer Lütke Daldrup.

Ausnahmslos bestätigten die Mitglieder des Fachbeirats die Chancen und Potenziale des IBA Prozesses. Thüringen ist zudem als Referenzstandort für eine Vielzahl polyzentraler, kleinteiliger Regionen mittlerer Dichte in Europa, Nordamerika und Japan interessant. "Die IBA Thüringen hat die außergewöhnliche Chance ein Bundesland durch Modellprojekte und eine öffentliche Debatte nachhaltig auf zukünftige Rahmenbedingungen vorzubereiten", erklärte Fachbeiratsmitglied Prof. Dr. Rolf Kuhn. Dabei soll das Zukunftslabor IBA Thüringen auch neue Sichtweisen ermöglichen, Diskussionen über die Angemessenheit von Erwartungen und Projekten anstoßen, neue Allianzen und Verfahrenswege aufzeigen sowie Thüringer Identitäten und Traditionen zukunftsfähig machen.

"Die konstruktiven und spannenden Diskussionen in der ersten Arbeitssitzung des IBA Fachbeirats haben gezeigt, dass wir eine gute Mischung von Generalisten und Spezialisten für unsere IBA in Thüringen gefunden haben" fasste IBA Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup die zwei intensiven Klausurtage zusammen. "Nun gilt es, die Impulse in unseren Programmdiskurs einzubetten und in die IBA Fachkonferenz am 21. und 22. November 2013 einzubringen."


26. Juni 2013
Erstes Partner-Treffen der IBA Thüringen im Auftaktjahr

Partner für Internationale Bauausstellung von elementarer Bedeutung 

50 Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind am gestrigen Dienstag auf Schloss Ettersburg zum ersten Partner- Treffen der IBA Thüringen zusammengekommen. IBA Geschäftsführer Prof. Engelbert Lütke Daldrup stellte dabei zentrale Positionen der IBA Thüringen und die geplanten Aktivitäten im IBA-Auftaktjahr vor. Die Teilnehmer tauschten sich über den Aufbau eines Partner-Netzwerks aus, das den IBA-Prozess in den kommenden zehn Jahren unterstützen und in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen verankern soll.

„Eine Internationale Bauausstellung muss von vielen Akteuren getragen werden“, betonte der Thüringer Bauminister Christian Carius im Vorfeld der Veranstaltung.“ Für die Leitthemen des demografischen und energetischen Wandels gilt es, im Rahmen der IBA kluge Lösungsperspektiven zu entwickeln, um die verschiedenen Veränderungsprozesse gemeinsam zu gestalten."

IBA-Geschäftsführer Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup stellte den Anwesenden zentrale Positionen der IBA Thüringen vor. „Die IBA will modellhafte Lösungsansätze entwickeln, die Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen“, betonte er. „Thüringen steht dabei Pate für viele Regionen mittlerer Dichte, die weder metropolitane noch periphere Strukturen haben und mit ganz ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.“ Er verwies auf den geplanten Veranstaltungsreigen, mit dem die IBA Thüringen in ihrem Auftaktjahr in den Dialog mit den interessierten Akteuren treten möchte. In ihren Aktivitäten wird die IBA Thüringen von zwei Gremien beraten, dem IBA Fachbeirat und dem IBA-Kuratorium. Deren Vorsitzende Eckart Drosse und Prof. Dr. Karl Beucke gaben den Anwesenden einen Einblick in die Arbeit der Gremien.

Die Veranstaltung war ein erster Schritt zum Aufbau eines Partner-Netzwerks der IBA Thüringen. „Eine IBA kann nur erfolgreich sein, wenn sie von vielen getragen wird,“ stellte Prof. Lütke Daldrup fest. „Deshalb wollen wir uns mit denjenigen vernetzen, die die Ziele der IBA Thüringen befürworten und sich auch vorstellen können, unsere Arbeit tatkräftig zu unterstützen.“ Aufbauen kann die IBA Thüringen dabei auf die Erfahrungen der Internationalen Bauausstellung in Hamburg, die sich bereits in ihrem Abschlussjahr befindet. Gerti Theis von der IBA Hamburg GmbH hob die Bedeutung eines Partner-Netzwerks für das Gelingen der dortigen IBA hervor. Mit einer sogenannten IBA Konvention hatten sich die Partner auf eine organisatorische, kommunikative oder auch finanzielle Kooperation mit der IBA Hamburg verständigt.

Das Thüringer Netzwerk der IBA Freunde und IVA Partner wird nun Stück für Stück aufgebaut. Am 6. September 2013 lädt die IBA Thüringen zu einer festlichen Auftaktveranstaltung in das Heizwerk Erfurt ein. 


06. Juni 2013
IBA Thüringen stellt sich vor - Positionen, Auftaktjahr 2013, Gremien

IBA Thüringen stellt sich vor: Positionen, Auftaktjahr 2013, Gremien

Die Internationale Bauausstellung Thüringen will modellhafte Lösungsansätze entwickeln, die unter den Bedingungen der Energiewende, des demografischen Wandels sowie soziokultureller und finanzieller Veränderungsprozesse Maßstäbe für ein zukunftsfähiges Handeln setzen. Das Prinzip der Regionalität, die Stärkung regionaler Kreisläufe und eine Weiterentwicklung des stadt-landschaftlichen Lebensmodells sind strategische Leitgedanken der beginnenden IBA Arbeit. Thüringen steht damit Pate für viele Regionen mittlerer Dichte abseits metropolitaner und peripherer Strukturen, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind. Zum Beginn des Auftaktjahres stellt die IBA Thüringen ihre Positionen, die Aktivitäten im Jahr 2013 und die Struktur der Gremien vor.

Die Thüringer Situation

Das im deutschland- und europaweiten Vergleich eher überschaubare Land Thüringen steht vor großen Herausforderungen. Demografischer Wandel, knapper werdende fossile Energieressourcen und sinkende Einnahmen bei wachsenden öffentlichen Ausgaben beschränken die Handlungsspielräume von Planung und Politik in Thüringen erheblich.

Seit der politischen Wende im Jahr 1989 hat Thüringen mehr als 400.000 Einwohner verloren. Hinzu kommt die Alterung der Gesellschaft. Schon 2030 wird nicht nur jeder fünfte, sondern jeder dritte Einwohner im Rentenalter sein. Auch werden weit weniger Neugeborene als Sterbefälle gezählt. Damit verringert sich die Zahl der Thüringer Jahr für Jahr um etwa 20.000, d. h. jährlich verliert der Freistaat sinnbildlich gesehen eine seiner die Thüringer Kulturlandschaft prägenden Klein- und Mittelstädte in der Größenordnung von Bad Langensalza oder Schmalkalden.

Dieser Trend der natürlichen und wanderungsbedingten Bevölkerungsentwicklung wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Während heute 2,2 Millionen Menschen im Freistaat leben, wird das Land 2030 nur noch etwa 1,8 Millionen Einwohner zählen. Diese Entwicklung verläuft nicht homogen über das Land verteilt. Neben Zonen mit relativ konstanten bzw. leicht steigenden Bevölkerungszahlen wie Erfurt, Weimar oder Jena gibt es Städte und Kreise wie Suhl oder das Altenburger Land, die einen massiven weiteren Rückgang der Bevölkerungszahlen zu verkraften haben.

Damit verbunden sind dringende Fragen der Daseinsvorsorge, der Auslastung und der Funktionsfähigkeit technischer und sozialer Infrastrukturen, der Tragfähigkeit sozialer Netze und der Angemessenheit von Versorgungsstandards. Sichtbar werden die Umwälzungen an leerstehenden Gebäuden und brachfallenden Flächen, aber auch an der neuen Knappheit von Wohnungen in den wenigen Wachstumsräumen.

Weltweit müssen die Energiesysteme umgestellt werden, zumal die Ressourcen knapper und der Klimawandel gravierender wird. Deutschland hat in diesem Kontext mit der Energiewende eine Vorreiterrolle eingenommen. Die lokale und regionale Umsetzung der Energiewende ist eine große strategische Zukunftsaufgabe auch in Thüringen. Denn nur mit mehr Energieeffizienz und mit dem Einsatz erneuerbarer Energien kann der Abschied vom Zeitalter fossiler Energien gemeistert werden. Und nur so wird ein wirkungsvoller Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel mit seinen zunehmenden Extremwetterereignissen geleistet. Gelingen kann die Energiewende jedoch nur, wenn sie nicht als isolierte Aufgabe betrachtet, sondern in integrierende Strategien der Stadt- und Raumentwicklung eingebettet wird. Dies erfordert außerordentliche ökonomische, soziale, ökologische und baukulturelle Sensibilität.

Die Nutzung regenerativer Energien verändert in Thüringen nicht nur die technische Infrastruktur, sondern auch die Gebäude sowie die Stadt-, Orts- und Landschaftsbilder. Die Gestaltung dieses Wandels führt in ihrer gewaltigen Dimension zu völlig neuen Aufgaben bei der Sanierung und dem Neubau von Gebäuden und Quartieren sowie in der Stadt-, Verkehrs und Landschaftsentwicklung.

Eine Positionsbestimmung

Ausgehend von dieser Situation hat die IBA Thüringen in 10 Punkten eine erste Positionsbestimmung vorgenommen:

Zukunft mutig gestalten

[IBA.Instrument]

Mit dem Beschluss zur Durchführung einer Internationalen Bauausstellung stellt sich der Freistaat Thüringen in eine über 100-jährige Tradition von Bauausstellungen in Deutschland. Die IBA ist deshalb kein weiteres normales Förderinstrument der Landesentwicklung. Vielmehr ist sie ein außergewöhnliches, international anerkanntes Instrument der Bau- und Planungskultur, das seine Wirksamkeit aus seinem Exzellenzanspruch mit einer Kultur des grundsätzlichen Hinterfragens und modellhaften Experimentierens bezieht. Dieser sogenannte ‚Ausnahmezustand auf Zeit‘ bietet die Chance, komplexe gesellschaftliche Wandlungsprozesse in ihrer baulich-räumlichen Dimension in Stadt und Landschaft durch die Entwicklung von zukünftigen Handlungsoptionen abseits der etablierten Werte, Normen und Standards zu gestalten. Die IBA Thüringen lebt von ihrem Anspruch an Reform, Innovation und Qualität, ermöglicht durch eine besondere Konzentration von Ideen, Energien und Mitteln auf einen begrenzten Zeitraum.

Die IBA Thüringen ist ein zieloffenes, zeitlich begrenztes Zukunftslabor. Dieser Innovationsprozess, der sich durch das Erforschen von räumlichen und thematischen Zukunftsfeldern des Freistaates auszeichnet, wird anhand von konkreten Projekten nachvollziehbar. Diese punktuellen Interventionen sollen in der Folge weitere Entwicklungen auslösen. Die IBA ist dabei Garant dafür, dass die Prozesse und Projekte auf hohem baukulturellen Niveau stattfinden.

Thüringer Identitäten stärken

[IBA.Anlass]

Die IBA Thüringen betrachtet den gesamten Freistaat als Handlungsraum. Dies bedeutet keine proportionale oder flächendeckende Aktivität der IBA im Land. Vielmehr arbeitet die IBA Thüringen mit exemplarischen Interventionen, die das Programm der IBA verdeutlichen. Dabei verhandelt sie kontinuierlich zwischen dem Erhalt der Werte der Thüringer Kulturlandschaft und dem aktiven Gestalten ihrer fortwährenden Veränderung. Weder Metropole noch Peripherie: Thüringen ist liebenswerte ‚Mitte’, geprägt durch ein historisch gewachsenes, kleinteiliges und polyzentrisches Netz aus Dörfern, kleinen, mittleren und größeren Städten, eingebettet in abwechslungsreiche, gewachsene Kulturlandschaften.

Die Leitthemen der IBA Thüringen sind die großen Herausforderungen des energetischen Wandels, der demografischen Entwicklung sowie soziokulturelle und finanzielle Veränderungsprozesse in ihren baulichräumlichen und landschaftlichen Auswirkungen. Sie sind nicht neu, integrale Lösungsansätze stellen allerdings nach wie vor die Ausnahme dar. Heute erfolgt der Diskurs in der Regel getrennt voneinander und überdies noch in verschiedenen fachlichen und politischen Kreisen. Sie müssen zusammengeführt werden.

Thüringen als überschaubares Flächenland muss auf diese Herausforderungen mit eigenen, zukunftsfähigen Strategien reagieren, die sich kaum aus den auf Metropolen konzentrierten Fachdiskursen ableiten lassen. Damit steht Thüringen Pate für viele Regionen mittlerer Dichte in Europa, die mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert sind. Auch im globalen Maßstab ist die spezifische Entwicklungslogik dieser Regionen abseits metropolitaner und peripherer Strukturen relevant. Anspruch wirksam umsetzen

[IBA.Internationalität]

Das Internationale, das die IBA im Namen führt, ist Verpflichtung. Die IBA Thüringen entwickelt ihre Haltung aus dem Spannungsfeld von internationaler Strahlkraft und regionaler Einbettung. Die Voraussetzung für die Einordnung in einen übergeordneten Kontext entsteht durch die internationale Relevanz ihrer Themen.

Die IBA Thüringen öffnet sich systematisch den Anregungen von außen und bezieht internationale Diskussionen und Lösungsmodelle in ihre Arbeit ein. Sie wertet internationale Erfahrungen aus, bindet internationale Expertise auf der Programm- wie Projektebene ein, sie vergleicht sich mit internationalen Referenzregionen und lobt Qualifizierungs- und Wettbewerbsverfahren international aus.

Optionen offen halten

[IBA.Zeit]

Komplexe Entwicklungs- und Veränderungsprozesse benötigen Zeit. Zugleich entwickelt ein experimenteller Prozess nur durch seine zeitliche Begrenzung die beabsichtigte Dynamik. Im Verlauf der Thüringer IBA Dekade werden sich die Arbeitsschwerpunkte zwischen den Arbeitsfeldern Programm, Projekte und Kommunikation verschieben.

Der Zeitraum bis 2023 ermöglicht das Offenhalten von Optionen, das Anpassen des Prozesses und das Übertragen von Lerneffekten auf vergleichbare Projekte in und außerhalb von Thüringen. Die Präsentationsjahre 2019 und 2023 sind wichtige öffentliche Bilanzierungs- und Reflektionspunkte der Thüringer IBA. Die Synchronisierung mit den Jubiläen der Gründung des Bauhauses in Weimar 1919 und der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 ermöglichen internationale Bezüge. Dabei soll sich die IBA aber als eigenständiges Format profilieren.

Bewusst Alternativen suchen

[IBA.Haltung]

Jede IBA muss in ihrem spezifischen Kontext eine eigene Haltung entwickeln, sie muss für ihren Prozess und ihr Ergebnis als Kurator Sorge tragen. Die IBA Thüringen rückt ein stadt-landschaftliches Lebensmodell in den Mittelpunkt der Internationalen Bauausstellung und setzt auf die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität dieses Modells.

Angesichts der Gleichzeitigkeit eines demografischen Schrumpfens und Alterns aber auch punktuellen Wachsens im Land sucht die IBA Thüringen nach den für die unterschiedlichen Regionen angemessenen Entwicklungsmodellen und fragt nach Alternativen zu quantitativ definierten Wachstumsvorstellungen für Stadt und Land. Sie agiert in der Polarität von globalen Zusammenhängen und regionalen Kreisläufen und vermutet ihre Handlungsräume in der Stärkung der Regionalität.

Gemeinsam weiter gehen

[IBA.Arbeitsverständnis]

Die IBA Thüringen hat ein integrierendes und interdisziplinäres Arbeitsverständnis. Die anspruchsvolle Suche nach zukunftsfähigen Bau und Planungskulturen kann heute nur noch gemeinschaftlich gelingen. Die IBA Thüringen lädt die gesellschaftlichen Gruppen von Politik und Verwaltung, über Wissenschaft und Wirtschaft bis zu Kultur und Zivilgesellschaft ein, ihre Teilhabe am Prozess zu entdecken und ihr Wissen einzubringen.

Die IBA Thüringen GmbH steuert, moderiert und kommuniziert die gemeinsame Arbeit, sie setzt Wegmarken, vermittelt existierende Erkenntnisse und organisiert Austauschformate. Den Qualitätsanspruch der IBA definiert sie im Dialog und wacht über seine Einhaltung. Reflexion und Evaluierung sind notwendiger Bestandteil des IBA Prozesses.

Wieder Experimente wagen

[IBA.Hochschulen]

Die IBA Thüringen beabsichtigt eine besondere Kooperation mit den Hochschulen des Landes; dies ist ein wichtiger Impuls für die IBA Thüringen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit setzt dabei ein hohes Engagement, auch von Seiten der Hochschulen, voraus. Eine integrale, experimentelle Arbeitskultur und gesellschaftliche Verantwortung sind zentrale Grundlage dieser gemeinsamen Arbeit.

Die Einbindung der inhaltlichen Schwerpunkte der IBA Thüringen in die Lehr- und Forschungstätigkeiten der Hochschulen entwickelt einen erheblichen Mehrwert. Zugleich wird das Innovationspotential der Hochschulen und ihre Wissensplattformen kontinuierlich in die Arbeit der IBA Thüringen eingebettet. IBA Werkstätten sind dabei ein Instrument, um diese besondere Kooperation zu organisieren.

Heute Morgen denken

[IBA.Programm]

IBA Thüringen handelt vorausschauend und zukunftsweisend. Im Sinne einer Präventionskultur ist das weitsichtige Agieren und nicht das Reagieren auf spezifische Probleme wesentliches Prinzip. Nicht die Suche nach schnellen Antworten und fertigen Lösungen, sondern die Formulierung der richtigen Fragen und die Entwicklung innovationsauslösender Aufgabenstellungen definieren die grundsätzliche Arbeitsweise der IBA Thüringen.

Die integrale und transparente Entwicklung des IBA Programms ist eine zentrale Methode. Das Programm der IBA Thüringen ist der entscheidende Prozesskorridor. Es bündelt, verdichtet und qualifiziert die wesentlichen Ansätze der IBA. Formate der Programmarbeit sind IBA Fachkonferenzen (IBA Konferenz), Dialogprozesse (IBA Salon, etc.) und regionale sowie lokale Erkundungen (IBA on Tour). Das Programm der IBA Thüringen liefert die Grundlage für die nachfolgende Auswahl der Projekte.

Exemplarisch Zukunft bauen

[IBA.Projekte]

Innovative Prozesse und exzellente Projekte sind zentrale Gegenstände einer Bauausstellung. Die IBA Projekte sind sichtbare, erlebbare Zeichen des erarbeiteten Programms. Grundprinzipien der Projektauswahl sind der Wettbewerb um die besten Ideen. Die Prozesse sind offen angelegt und schließen auch unkonventionelle Verfahren und Lösungen ein. Die IBA übernimmt in ihrer kuratorischen Verantwortung die Projektauswahl. Sie initiiert, sammelt, qualifiziert, entwickelt und koordiniert die Projekte.

IBA Projekte müssen in ihrer prototypischen Eigenschaft einen mehrdimensionalen Qualitätsanspruch erfüllen, sie müssen in ihren jeweiligen Handlungsfeldern das Neue als Neues herausarbeiten, also ein deutliches Mehr gegenüber dem Üblichen zeigen. Klarer programmatischer Fokus, Kreativität und Innovationsgrad, Prozessqualität, baukultureller Anspruch, internationale Relevanz, Realisierbarkeit, Kommunizierbarkeit und Ausstellbarkeit des Projekts und seines Prozesses sind relevante Kriterien. Diese Qualitätskriterien beschreiben die komplexen Anforderungen an IBA Prozesse und IBA Projekte. Abgesichert wird diese Qualität durch fachlich qualifizierte Projektauswahlverfahren unter Mitwirkung des IBA Fachbeirats und abschließend durch IBA Qualitätsvereinbarungen mit den jeweiligen Projektträgern.

Überraschend öffentlich handeln

[IBA.Kommunikation]

Die IBA Thüringen versteht den Aspekt der Ausstellung als kontinuierliches Kommunizieren und Vermitteln ihres Programms, ihrer Projekte und Prozesse. Die transparente Kultur der IBA Thüringen richtet sich an alle Interessierten in Thüringen und darüber hinaus.

Eine IBA, die mit exemplarischen Interventionen in einem ganzen Land agiert, muss ihre Sichtbarkeit durch interessante Kommunikationsformate unterstützen. Diese prägen neben den gebauten Projekten den Wiedererkennungswert der IBA Thüringen. Die Entwicklung einer spannenden Dramaturgie der IBA ist wichtig, damit das nötige Interesse und die anhaltende Faszination über den langen Umsetzungszeitraum der IBA erhalten bleiben. Die abschließende Aufbereitung, Vermittlung und Dokumentation des Thüringer IBA Prozesses bildet einen bleibenden Mehrwert und dient als erprobter Zukunftsbaukasten für nachfolgende Entwicklungsprozesse im Land

Auftaktjahr 2013

Erstmals ist Thüringen Ort einer Internationalen Bauausstellung. Zur Durchführung der Internationalen Bauausstellung Thüringen wurde im vergangenen Jahr die IBA Thüringen GmbH gegründet und aufgebaut. Mit der Berufung des neuen Geschäftsführers Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup wurde die programmatische Arbeit der IBA intensiviert und das Jahr 2013 wird zum Auftaktjahr der Internationalen Bauausstellung Thüringen.

In den kommenden Monaten wird die Idee der Internationalen Bauausstellung in die Regionen getragen und gemeinsam mit den Partnern das Programm weiterentwickelt; die Arbeit an konkreten Projekten wird im Jahr 2014 beginnen. Sämtliche gesellschaftliche Gruppen sind eingeladen, ihr Wissen und ihre Ideen einzubringen.

Der festliche Auftakt der IBA Thüringen findet am 6. September 2013 in der Landeshauptstadt Erfurt statt. Dort wird sich die neu aufgestellte IBA Thüringen erstmals der breiten Öffentlichkeit vorstellen.

Zur Weiterentwicklung des IBA Programms werden die „IBA Salons“ beitragen, zu denen ab Herbst 2013 mehrmals im Jahr eingeladen wird. Die öffentliche Veranstaltungsreihe soll den gesamten IBA Prozess begleiten. Vorträge, Streitgespräche, Film- und Leseabende oder auch künstlerische Aktionen werden Anregungen bringen, die in den IBA Prozess einfließen und die späteren IBA Projekte bereichern werden. Dazu sollen u.a. interessante Persönlichkeiten eingeladen werden, die eine eigene Haltung zu den gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen und ihren unmittelbaren Auswirkungen auf die baukulturellen Realitäten verkörpern – gesamtgesellschaftlich wie fachspezifisch, raumbeobachtend bis räumlich gestaltend.

Parallel dazu geht ab September die „IBA on tour“ und besucht die unterschiedlichen Regionen des Freistaates, um die IBA Thüringen und ihre Ideen ins Land zu tragen, Potentiale aufzuspüren und Netzwerke aufzubauen. Gesprächspartner werden neben Vertretern von Wirtschaft, Politik und Verwaltung insbesondere aktive Akteure vor Ort sein.

Für den Winter ist außerdem eine Auftaktkonferenz zum Thema ‚Ressource Thüringen“ geplant. Damit beginnt die IBA Thüringen die nationale und internationale Fachdebatte zur Präzisierung des IBA Programms und zu den Schwerpunkten der Projektarbeit

IBA Gremien

Die 2012 gegründete IBA Thüringen GmbH hat, neben dem Aufsichtsrat und dem bereits 2012 berufenen IBA Kuratorium, seit dem Frühjahr eine neue Geschäftsführung und seit Ende Mai auch einen IBA Fachbeirat. Mit Unterstützung der Beratungsgremien übernehmen die Organe der IBA Thüringen GmbH die Verantwortung für den Gesamtprozess der Internationalen Bauausstellung Thüringen 2023.

Der IBA Aufsichtsrat, unter Vorsitz des Thüringer Ministers für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, berät und überwacht die Arbeit der IBA Thüringen GmbH.

Im Herbst 2012 berief der Aufsichtsrat das IBA Kuratorium als Berater und Botschafter der IBA mit namhaften Vertretern wie Dr. h. c. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main und frühere Präsidentin des Deutschen Städtetags, Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW), Dr. Matthias Kurth, Gründungspräsident der Bundesnetzagentur und RA Eckart Drosse, ehemaliger Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e. V..

Begleitet wird der thüringische IBA Prozess von einem IBA Fachbeirat. Dieser besteht aus Experten, die Erfahrungen mit IBA Prozessen haben und zu den Themen energetischer, demografischer und sozialer Wandel, Regionalentwicklung, Architektur und Landschaftsgestaltung, aber auch Kommunikation und Ausstellungsvermittlung international gearbeitet haben. Am 30. Mai 2013 wurden in den IBA Fachbeirat berufen:

  • Prof. Dr. Karl Beucke (Vorsitzender IBA Fachbeirat, Rektor Bauhaus-Universität Weimar),
  • Andrea Gebhardt (Präsidentin Bund Deutscher Landschaftsarchitekten BDLA),
  • Prof. Manfred Hegger (Professur für Entwerfen und Energieeffizientes Bauen, TU Darmstadt),
  • Prof. Barbara Holzer (Gastprofessur ETH Zürich/SIA).
  • Prof. Dr. Rolf Kuhn (ehemaliger Geschäftsführer IBA Fürst-Pückler-Land);
  • Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut (Professur für Gebäudetechnik ETH Zürich);
  • Dr. Reimar Molitor (Geschäftsführender Vorstand Region Köln/Bonn e. V.);
  • Prof. Stefan Rettich (Professur für Theorie und Entwerfen, School of Architecture Bremen);
  • Prof. Andreas Wolf (Professur für Städtebau und Entwerfen, HTWK Leipzig);

Als beratende Mitglieder wurden zwei Thüringer Hochschullehrer berufen:

  • Prof. Bernd Rudolf (Dekan Fakultät Architektur, Bauhaus-Universität Weimar) und
  • Prof. Dr. Dieter Genske (Professur Flächenrecycling & Landschaftstechnologie, Fachhochschule Nordhausen).