2018
Übersicht der Pressemitteilungen

8. November 2018
IBA Thüringen kooperiert bei Entwicklung ihres Initiativprojekts Open Factory im Eiermannbau Apolda mit LEG Thüringen und mit der Stadt Apolda

24. Oktober 2018
IBA Projekt ›Sch(l)afstall‹ fertiggestellt, Neue Mitte Gera und Neue Gartenstadt Erfurt erhalten Projektstatus, ›Region Seltenrain, Landengel‹ neuer IBA Kandidat

6. Oktober 2018
Preisverleihung: Innovative Ideen für XS Ferienhäuser am Thüringer Meer

27. September 2018
Baubeginn für Autobahnraststätte A 71 ›Leubinger Fürstenhügel‹ am 1. Oktober

29. August 2018
Auftakt für die Planung des Neubaus der Staatlichen Gemeinschaftsschule Am Hartwege in Weimar

27. Juni 2018
›Gut erwacht‹ in Dornburg – Universität Jena startet Wettbewerb

31. Mai 2018
Open Factory im Egon-Eiermann-Bau Apolda startet

10. Mai 2018
Städtebaulicher Realisierungswettbewerb zum Modellvorhaben in der Tallinner Straße entschieden

23. März 2018
IBA Thüringen entwickelt Eiermannbau in Apolda zur Open Factory und sucht Mitmacher!

21. März 2018
Modellprojekt Thüringer Ferienhäuser geht in die nächste Phase


Apolda, 8. November 2018

IBA Thüringen kooperiert bei Entwicklung ihres Initiativprojekts Open Factory im Eiermannbau Apolda mit LEG Thüringen und mit der Stadt Apolda
Erfolgreiche Projektentwicklung braucht starke Partner. Um das Initiativprojekt ‚Open Factory’ der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen gemeinsam weiter voranzubringen, hat die IBA zwei Kooperationen besiegelt, eine mit der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen und eine mit der Stadt Apolda. Entsprechend unterzeichneten jetzt Andreas Krey und Sabine Wosche, Geschäftsführung der LEG, sowie Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand jeweils einen Kooperationsvertrag mit IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi. Die Verträge sehen unter anderem vor, dass die LEG und die Stadt Apolda die IBA Thüringen bei der Mieterakquisition und Vermarktung der Open Factory unterstützen. Dafür wird die IBA Thüringen bei Bedarf ihr Know-how bei der Entwicklung im städtebaulichen Umfeld – zwischen Bahnhof/Wasserturm, Nori und RST – einbringen. Mit den Verträgen bündeln die Partner ihre Kompetenzen für die Region.

„Als Eigentümer des Eiermannbaus haben wir den Eiermannbau bis Ende 2023 an die IBA vermietet“, erläutern Andreas Krey und Sabine Wosche. „Wir freuen uns, mit der IBA einen Partner gefunden zu haben, der das Industriedenkmal kreativ mit Leben erfüllt. Ideenreichtum und Gestaltungskraft gedeihen vor allem auf der Grundlage einer lebendigen Zusammenarbeit aller Beteiligten!“

Die Open Factory wird auch für die Stadt Apolda zu einem wichtigen Aushängeschild. Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand: „Der Eiermannbau ist seit den Dreißigerjahren eng mit der Geschichte Apoldas verwoben. Nach langem Leerstand sind wir froh, dass die IBA Thüringen diese Architekturikone wieder zu einem kreativen Produktionsort macht und zahlreiche Besucher nach Apolda lockt.“

Die IBA Thüringen ist im Mai selbst in den Eiermannbau gezogen. Seitdem durfte sie im Zuge mehrerer Veranstaltungen 1.400 Gäste im Eiermannbau begrüßen. IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi: „Das Interesse an diesem Ort ist groß und wir haben neben ersten Mietern auch mehrere Mietanfragen. Mit der Unterstützung unserer Partner LEG Thüringen und der Stadt Apolda werden wir diesen Ort und die Potenziale ländlicher Regionen noch bekannter machen.“

Hintergrund

Der Eiermannbau in Apolda ist das einzige Gebäude des Architekten Egon Eiermann in Thüringen. Der erste Bauteil, gebaut als Weberei vom Apoldaer Architekten Hermann Schneider, wurde in den Dreißigerjahren durch Egon Eiermann umgebaut und erweitert. Bis 1994 wurden Feuerlöschgeräte am Standort produziert. Im Dezember 2017 erwarb die LEG Thüringen die Liegenschaft. Im Mai 2018 ist die IBA Thüringen in das Gebäude gezogen und entwickelt es als ihr Initiativprojekt zur Open Factory - einer Adresse für Handwerk und Produktion ebenso wie Bildungs- und Vernetzungsangebote, Kunst und Kultur. 2019, im Zwischenpräsentationsjahr der IBA Thüringen und zum 100-jährigen Bauhausjubiläum, werden im Eiermannbau alle IBA Projekte und Kandidaten ausgestellt. 


Apolda, 24. Oktober 2018

IBA Projekt 'Sch(l)afstall' fertiggestellt
Neue Mitte Gera und Neue Gartenstadt Erfurt erhalten Projektstatus
'Region Seltenrain, Landengel' neuer IBA Kandidat

Schloss Bedheim, Sch(l)afstall
Drittes IBA Projekt fertiggestellt

Am 5. Oktober 2018 wurde in Bedheim mit finanzieller Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, Modellprojekte der Regionalentwicklung, und der IBA Thüringen das Projekt Sch(l)afstall fertiggestellt. Auf den Grundmauern eines früheren Schafstalls auf dem Schlossgelände bauten die Bewohner von Schloss Bedheim, Studierende und Bauwerkstätten zwei Jahre in einfachster Bauweise und mit regionalen Baustoffen. Entstanden ist ein zurückhaltend modernes Gebäude, das Wirtschaftsräume und Schlafplätze bietet. IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi: „Am dritten fertigen IBA Projekt zeigt sich, dass Selbstbauen auf dem Land sich in jeder Hinsicht lohnt. Der Sch(l)afstall ist eine gelungene Architektur, die nicht kreischend modern und dennoch auf den zweiten Blick fortschrittlich ist.“ Wer die bauliche Entwicklung des IBA Projekts nachvollziehen möchte, kann den Prozess bei der IBA-Serie ‚Einfach Bauen’ auf YouTube verfolgen: https://bit.ly/2CBuK5t.

Neue Mitte Gera und Neue Gartenstadt Erfurt
Zwei IBA Kandidaten erhalten Projektstatus

Ende September hat der IBA Fachbeirat empfohlen, die IBA Kandidaten Neue Mitte Gera und Neue Gartenstadt Erfurt zu IBA Projekten zu nominieren. Damit würdigt er ihren innovativen Charakter und den fortgeschrittenen Projektstand.

Die Stadt Gera und die Initiative Ja - für Gera e.V. sind Projektträger für Geras Neue Mitte. Den Rahmenplan zur schrittweisen Entwicklung, Bebauung und landschaftlichen Gestaltung der innerstädtischen Brache vor dem Kultur- und Kongresszentrum (KuK) hat ein Team um das Büro yellow z, Zürich/Berlin erarbeitet. Vorausgegangen waren der städtebauliche Ideenwettbewerb Europan 2015, die Ausstellungen 'KuK an' 1 und 2 mit großer Bürgerbeteiligung sowie Zwischennutzungen der Brache.

Die Kommunale Wohnungsgesellschaft (KoWo) Erfurt mbH plant an der Tallinner Straße im Erfurter Norden, unmittelbar am zukünftigen BUGA Gelände, eine Gartenstadt mit rund 100 Wohnungen. Die KoWo hatte bereits vor einigen Jahren die Frage gestellt, inwieweit serielles und modulares Bauen das bezahlbare Wohnen bei hoher gestalterischer Qualität ermöglichen kann. Nach umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten begann mit einem städtebaulichen Wettbewerb im Frühjahr die Planungsphase. Das modellhafte Verfahren soll auch die bundesweite Diskussion zum neuen seriellen Bauen anregen.

Neuer IBA Kandidat ‚Region Seltenrain, Landengel’
Gesundheitskiosk auf dem Land

Die IBA Thüringen hat auf Empfehlung des IBA Fachbeirats einen neuen Kandidaten aufgenommen, den Landengel e.V. Die ortsübergreifende Plattform mit zahlreichen Partnern baut ein Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsnetzwerk in der Region Seltenrain auf. Ziel des Vereins ist es, im Zuge des demografischen Wandels nicht nur Gesundheitsdienstleistungen anzubieten, sondern soziale Isolation zu vermeiden und die Pflege, Altenhilfe und das Wohlfahrtswesen in ländlichen Regionen zu ermöglichen. Der IBA Kandidat entwickelt mit zahlreichen Partnern ein zentrales Landambulatorium in Kirchheilingen mit wichtigen Dienstleistern unter einem Dach und mehreren dezentralen Gesundheitskiosken zur Versorgung in den umliegenden Gemeinden. Die Region Seltenrain wird damit zum Modellfall für Gesundheitsvorsorge auf dem Land.

Hintergrund

Bis 2023 entwickelt die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen mit ihren Partnern ressourcenbewusste Projekte mit gemeinwohlorientierten Werten in und für Thüringen: innovativ, experimentell, zum Nachahmen. StadtLand ist ihr Thema, es beschreibt die kleinteilige Siedlungsstruktur im Freistaat.

Die IBA Thüringen aktiviert Leerstände im Land – LeerGut umbauen. Sie unterstützt Raumunternehmer und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – SelbstLand aufbauen. Und sie realisiert experimentelle Neubauten und macht Baukultur zum Markenzeichen von Thüringen – ProvinzModerne neubauen.

Die IBA Thüringen vernetzt, berät und motiviert ihre Projektträger, unterstützt kooperative Prozesse und fördert exzellente Gestaltung. Ihr Ziel ist es, Thüringen als Ort des Fortschritts und experimentierfreudiges Zukunftslabor neu zu denken.


Erfurt, 6. Oktober 2018

TMIL-Medieninformation

Preisverleihung: Innovative Ideen für XS Ferienhäuser am Thüringer Meer

Ministerpräsident Bodo Ramelow nahm heute die Preisverleihung im Ideenwettbewerb für das Projekt „XS – Neue Ferienhäuser modellhaft bauen“ in Saalburg vor. „Auf die internationale Ausschreibung haben sich 37 Architekten sowie Stadt- und Landschaftsplaner aus halb Europa mit modellhaften Ideen für gute, kleine Häuser beworben, die in der Tourismusregion „Thüringer Meer“ für einen Urlaub, eine kreative Phase oder nur für eine Nacht ein besonderes Wohnen ermöglichen sollen“, sagte Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, heute bei der Auszeichnung der Wettbewerbsgewinner im Hotel Fürstenhöhe in Saalburg-Ebersdorf.

Gewonnen hat den Ideenwettbewerb das Architekturbüro Voigt aus Leipzig mit dem Entwurf eines Langhauses für ein Ferienhausgrundstück an der Bleilochstauseemauer, das die Idee ‚alles unter ein Dach zu bringen‘ verfolgt und auch Aspekte des ‚gemeinschaftlichen Wohnens‘ berücksichtigt.Ministerpräsident Bodo Ramelow zeichnete den Sieger des Wettbewerbs aus und stellte zu den eingereichten Arbeiten fest: „Architektur ist ein wichtiger touristischer Entscheidungsfaktor. Moderne Architektur und modernes Design in Einklang zu bringen mit besonderen landschaftlichen Orten wie hier am ‚Thüringer Meer‘ ist eine besondere Herausforderung. Die Teilnehmer an unserem Ideenwettbewerb haben hierzu überzeugende Antworten geliefert.“ Ramelow überreichte an die Verfasser aller prämierten Arbeiten eine Medaille in Form von Petrischalen, die symbolisch daran erinnern, dass (Bau-)Kulturen auch im kleinen Maßstab beginnen und genährt werden müssen.

„Ferienhäuser und Landschaft sind zwei Teile einer baukulturellen Gestaltungsaufgabe. Die Inszenierung dieser Einheit kann an den beiden Standorten des Ideenwettbewerbs für Besucher zum besonderen Erlebnis werden. Der Wettbewerb folgte dabei der Idee von der kleinen Dimension. Ein kleines, individuell entwickeltes Haus kann ein vorbildlicher Beitrag für neue Bauweisen und Wohnformen auf Zeit sein. XS ist für uns kein Maßstab, XS ist ein Programm“, erläuterte der Vorsitzende der Wettbewerbsjury und Präsident der Stiftung Baukultur Thüringen, Prof. Dr. Gerd Zimmermann. Die Geschäftsführerin der IBA Thüringen und Mitglied der Wettbewerbsjury, Marta Doehler-Behzadi, ergänzte: "Innovative Beiträge für eine gute Architektur und Landschaftsgestaltung können einen wichtigen Impuls für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus in Thüringen liefern. In einem Umfeld globaler Superlative können kleine, sorgfältig gemachte Projekte einen interessanten Gegenpol öffnen."

Der Ideenwettbewerb XS 'Neue Ferienhäuser Modellhaft Bauen' ist mit einem Preisgeld von insgesamt € 23.500 ausgestattet. Davon erhält der 1. Preis € 7.500, der zweite und dritte Preis sind mit 5.000 und 3.000 Euro dotiert. Für Anerkennungen standen insgesamt € 8.000 zur Verfügung. Den Wettbewerb hatte das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft zusammen mit den Partnern, Internationale Bauausstellung Thüringen (IBA) und Stiftung Baukultur Thüringen, gemeinsam ausgeschrieben. Im Ergebnis des Modellprojekts sollen an den Ufern der Tourismusregion „Thüringer Meer“ Ferienhäuser mit innovativem Anspruch in Saalburg an der Bootswerft und Gräfenwarth an der Bleiloch-Stauseemauer entstehen, die als Beispiel für weitere Tourismusregionen Thüringens wirken.

Groß ist die Bandbreite der 37 eingereichten Arbeiten. Von der Ferienanlage in einem einzigen Haus bis zur Einsiedlerhütte auf Stelzen ist alles dabei. Der Ideenwettbewerb hat auch eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Thema Ferienwohnen am Wasser und Urlaub in Thüringen erfordert. Prämiert wurden folgende Beiträge:

1. Preis am Standort ‚Staumauer’
Architekturbüro Voigt Architekten Part GmbH, Elke Voigt und Florian Voigt, Leipzig

„Die Gesamtidee eines Langhauses verfolgt die Idee »alles unter ein Dach zu bringen« und berücksichtigt damit den Aspekt des durchaus auch gewollten »gemeinschaftlichen Wohnens«. Bei genauer Betrachtung fällt positiv auf, dass die Innenraumgestaltung sehr flexibel ist und sich somit den Bedürfnissen unterschiedlichster Zielgruppen anpassen kann.“ (aus der Jurybeurteilung)   

2. Preis am Standort ‚Werft’
Opposite Office, Bendikt Hartl, München

„XS wird wörtlich genommen! Bis zu vier auf minimales Außenmaß reduzierte Räume fügen sich als Module um einen Gemeinschaftsraum zu einem temporären Ferienhaus unter einem Dach zusammen. Diese Räume übernehmen dabei unterschiedliche Funktionen: Schlaf-, Sauna-, Kino-, Wohnbereich usw. und sind individuell zuschaltbar oder abstoßbar. Neben der ‚Andockbarkeit’ zu einer Hausstruktur können die Module auch als eigenständige Elemente auf dem Gelände verteilt werden.“ (aus der Jurybeurteilung)

3. Preis am Standort ‚Staumauer’
Amunt Martenson, Björn Martenson, Aachen, und Leonard Wertgen, Berlin

„Als Rückzugsort im Wald ist das vorhandene Grundstück entsprechend der landschaftlichen Zonierung in sinnvoller Weise angeordnet. Auf der westlichen Seite wird eine Campingwiese angeboten. Der östliche Bereich wird mit insgesamt 17 kleinen Gebäuden, die sich konsequent zum Stausee orientieren, bebaut. Die gewählte Stellung der Gebäude sorgt für eine hohe Transparenz in Richtung Thüringer Meer. Dabei bleibt die Natur der eigentliche Star. Der klassische Gebäudetypus des Satteldachhauses wird spielerisch interpretiert. Hier könnte man die einzelnen Häuser im Sinne ›Idee und Varianz‹ etwas stärker individualisieren. (aus der Jurybeurteilung)

Ferner erhielten 5 Büros für ihre eingereichten Arbeiten eine Anerkennung:

FAKT Office for Architecture, Sebastian Kern, Berlin
The Empire, Ludovico Centis, Verona, Italien
Lorenzen Mayer Architekten, Reinhard Mayer, Berlin
Kühne & Schultz-Granberg, Joachim Schultz-Granberg, Berlin
Katrin Krell und Christiane Löffler, Zürich, Schweiz

Weitere Partner des Wettbewerbs sind die beiden Städte Saalburg-Ebersdorf und Schleiz. Sie garantieren die planungsrechtliche Einbettung an den Ferienhaus-Standorten in Saalburg und Gräfenwarth. Die Kommunen und die Region sorgen zudem dafür, dass die Bauvorhaben in weiter greifende Konzepte (wie z.B. aus dem Regionalen Entwicklungskonzept) integriert sind. Interessierte Investoren stehen zur baldigen Realisierung der Wettbewerbsbeiträge bereit. Mit dem Bau von Prototypen soll 2019 begonnen werden.


Berlin/Erfurt, 27. September 2018

Pressemitteilung der DEGES

A 71: Tank- und Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“ (Sömmerda)
Baubeginn für Autobahnraststätte A 71 „Leubinger Fürstenhügel“ am 1. Oktober

Am Montag, 1. Oktober, beginnen die Bauarbeiten für die Errichtung der Tank- und Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“ an der A 71 bei Sömmerda. Die Shell Deutschland Oil GmbH wird die Anlage als Konzessionsnehmer errichten und mindestens 30 Jahre lang betreiben. Sie wird dabei den Siegerentwurf des interdisziplinären Planungswettbewerbs und die Empfehlungen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen umsetzen. 

Die Bauarbeiten zur Herstellung der Tank- und Rastanlage sowie der Außenanlagen werden voraussichtlich etwa ein Jahr dauern. Die Inbetriebnahme der Anlage ist dann im IBA-Projektschaujahr im September 2019 geplant.

Parallel zur den Arbeiten des Konzessionsnehmers Shell wird die DEGES 2019 die Landschaftsbaumaßnahmen auf den Freianlagen der Rastanlage außerhalb des Betriebsgrundstücks sowie auf den die Rastanlage umgebenden landschaftspflegerischen Flächen durchführen lassen. Dazu gehört auch die Herstellung des sogenannten Zeitreisewegs zum benachbarten bronzezeitlichen Fürstengrab. Eine Ausstellung innerhalb der Tank- und Rastanlage wird zudem Informationen zum Fürstenhügel und zur archäologischen Bedeutung der Region vermitteln.

„Mit Shell wurde ein Partner gefunden, der mit dieser Autobahnraststätte einen markanten, zukunftsweisenden Beitrag zur Mobilitätskultur leisten will. Die geplante Tank- und Rastanlage verbindet Dienstleistungen, Geschichte und moderne Architektur – das macht den Leubinger Fürstenhügel so besonders“, sagt Birgit Keller, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft des Freistaates Thüringen. 

Britta Sauter, Projektleiterin bei der DEGES, unterstreicht: „Mit dem Baubeginn absolvieren wir nun einen weiteren wichtigen Schritt zur Errichtung der Tank- und Rastanlage. Insbesondere sind wir sehr froh, dass der Siegerentwurf des Planungswettbewerbs realisiert werden kann.“

„Wir freuen uns sehr, mit der neuen Raststätte an der A 71 in der Wachstumsregion Erfurt eine wichtige Lücke in unserem Shell-Netz zu schließen“, betont Frank Warncke, Programm Manager Motorways and Truckports bei Shell.

„Gemeinsam mit allen beteiligten Projektpartnern und Planern, aber auch den Vertretern aus dem Landkreis und den Menschen vor Ort haben wir es geschafft, dass die Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel zu einem Schaufenster in die Region und zu einem IBA Schauplatz neuer Baukultur der Mobilität im StadtLand Thüringen wird", bekräftigt Ulrike Rothe, Projektleiterin der IBA Thüringen.

Hintergrund

Mit der Tank- und Rastanlage „Leubinger Fürstenhügel“ an der A 71 im Landkreis Sömmerda wird die Versorgung der Verkehrsteilnehmer auf der jetzt durchgehend fertiggestellten Autobahnverbindung zwischen Mitteldeutschland (Südharz, A 38) und Nordbayern (Schweinfurt, A 71, bzw. Coburg, A 73) deutlich verbessert.

Benannt nach dem benachbarten bronzezeitlichen Hügelgrab, wird die Tank- und Rastanlage nicht nur den Autobahnreisenden dienen: Sie wird über einen Fuß- und Radweg zum Fürstenhügel an das regionale Wegenetz angeschlossen und so zu einem Fenster in die an Kulturdenkmälern reiche Re­gion.

Um dies zu erreichen, wurde 2014 – bundesweit erstmals für eine Autobahnrastanlage – ein interdisziplinärer Planungswettbewerb für Hochbauarchitektur, Landschaftsarchitektur und Kommunikationsdesign ausgelobt. Drei hervorragende Entwürfe wurden 2015 mit Preisen ausgezeichnet. Unter ihnen ragt der Entwurf des 1. Preisträgers (MONO Architekten, Berlin, Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin, und DAS MOMENT Kommunikationsdesign, Wuppertal, Berlin) mit einer von der bronzezeitlichen Häuserform der Region inspirierten, zugleich funktional-modernen Hochbauarchitektur heraus. Seine Ausführung durch den privaten Konzessionsnehmer war Ziel der Konzes­sionsausschreibung durch die DEGES, ebenso die Umsetzung des Kommunikationsdesigns mit einer klaren Farb- und Formensprache und einer inhaltlich-thematischen Prägung durch Fürstengrab, Archäologie und Autobahnbau.


Bonn, 29. August 2018

Gemeinsame Pressemitteilung der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Stadt Weimar und IBA Thüringen

Auftakt für die Planung des Neubaus der Staatlichen Gemeinschaftsschule Am Hartwege in Weimar
Referenzprojekt für den Planungsbaukasten „Schulbau Open Source“ der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft

Die Weichen für den Schulneubau der Staatlichen Gemeinschaftsschule mit Jenaplanprofil in Weimar sind gestellt: Nachdem der Weimarer Stadtrat im Juni den Neubau des Schulteils Am Hartwege beschlossen hatte, unterzeichneten am 29. August 2018 Oberbürgermeister Peter Kleine und Dr. Olaf Köster-Ehling, Vorstand der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, in Anwesenheit der Schulleiterin Ilka Drewke sowie Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäfts- führerin der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen, die Kooperationsvereinbarung für das gemeinsame Projekt.

Während der Planung der Staatlichen Gemeinschaftsschule wird die erste Version eines Planungsbaukastens „Schulbau Open Source“ für Planerinnen, Planer und Schulträger entwi- ckelt, der im Verlauf durch weitere Neu- und Umbauprojekte fortgeschrieben werden soll. „Anhand eines konkreten Referenzprojektes wollen wir integriertes Planungs- und Prozesswis- sen im Schulbau bündeln und allen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung stellen“, betont Dr. Olaf Köster Ehling.

Oberbürgermeister Peter Kleine zeigt sich erfreut über die gute Zusammenarbeit in der Projektentwicklungsphase an der Staatlichen Gesamtschule und die einmalige Möglichkeit, die sich der Stadt Weimar in der Fortsetzung des Projektes und der inhaltlichen und finanziellen Unterstützung durch die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft und die IBA Thüringen bietet: „Ich bin davon überzeugt, dass es den Partnern im Schulbauprojekt gelingt, innovative Lösungen zu entwickeln. Dies wäre nicht nur für den Schulstandort in Oberweimar ein großer Gewinn“, so Kleine.

Ilka Drewke, Schulleiterin der Staatlichen Gemeinschaftsschule mit Jenaplanprofil erklärt: „Ich bin begeistert, dass die Ergebnisse der intensiven Arbeit des letzten Jahres in weitere Planungsphasen einfließen und die Schule bei der Entstehung eines neuen Schulgebäudes beteiligt wird.“

Als IBA-Projekt „StadtLand-Schule“ soll das Schulmodell der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar zudem ein zukunftsweisendes Referenzprojekt für den Freistaat und vergleichbare Regionen liefern. „Bildungsinfrastrukturen zu erneuern, gehört zu den anspruchsvollsten Bauaufgaben unserer Zeit. Die Stadtverwaltung Weimar hat zusammen mit der Jenaplanschule und mit Unterstützung der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft den einzig richtigen Weg beschritten: das Konzept mit den Kindern und Jugendlichen, den Eltern, den Lehrenden und der Verwaltung gemeinsam zu entwickeln. Das beispielhafte Vorgehen ist deshalb ein IBA-Vorhaben im besten Sinne. Ich freue mich, dass es nun an die Umsetzung der StadtLand-Schule geht“, so Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen.

Im Rahmen des Pilotprojekts „Inklusive Schulen planen und bauen“ hatte die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft die Stadt Weimar im Schulbauprojekt der Gemeinschaftsschule am Standort Am Hartwege inhaltlich und finanziell bei der Durchführung einer sogenannten „Phase Null“ unterstützt. In einem breiten Beteiligungsprozess mit Pädagogik, Architektur, Politik und Verwaltung wurde ein gemeinsames Raumprogramm entwickelt. Das Bauvorhaben wird nun im Übergang von der Phase Null über die Planung zum Bauprozess der Schule begleitet.

Hintergrundinformationen

Die Phase Null

Die Phase Null ist die entscheidende Phase zu Beginn des Planungsprozesses. In ihr werden alle wichtigen Weichen für den Planungs- und Bauprozess gestellt. Nur wenn alle am Schulbau beteiligten Gruppen – Pädagogik, Architektur, Politik und Verwaltung, unter Einbeziehung der Nutzerinnen und Nutzer – in dieser frühen Phase zusammenarbeiten, kann eine belastbare Grundlage für ein erfolgreiches Projekt entstehen.

Der Planungsbaukasten Schulbau Open Source

Schulbau ist aktuell eine der großen Herausforderungen für Kommunen in Deutschland. Neue pädagogische und organisatorische Anforderungen verlangen andere bauliche Lösungen als in der Vergangenheit. Gleichzeitig sind gute Bildung und eine entsprechende Bildungsinfrastruktur Schlüsselfaktoren erfolgreicher Städte und Regionen.

Das neu konzipierte Projekt der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft „Schulbau Open Source” bündelt integriertes Planungs- und Prozesswissen im Schulbau anhand einer Musterplanung eines möglichst idealen Referenzgebäudes und stellt dieses allen Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung – mit dem Ziel, den komplexen Planungsanforderungen im Schulbau mit hoher Qualität gerecht zu werden. Das Produkt wird nicht als starre Kopiervorlage verstanden, sondern ist offen und flexibel in seiner Weiterentwicklung. Die anhand der Neubauplanung für die Gemeinschaftsschule entwickelte erste Version des Planungsbaukastens wird in den nächsten Jahren an weiteren Schulumbau- und Neubauprojekten fortgeschrieben.

Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft

Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die als unabhängige gemeinnützige Stiftung zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn gehört, engagiert sich seit Ihrer Gründung 1998 für eine chancengerechte Alltagswelt, die Kindern und Jugendlichen bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen eröffnet. Schwerpunkte der Stiftungsarbeit sind die Programmbereiche Pädagogische Architektur, Bildung x.0 und Inklusion. Im Sinne des Leitmotivs „Veränderung durch Handeln” steht die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft für eine neue, zukunftsorientierte Schulbau- und Lernkultur, in der Pädagogik und Architektur Hand in Hand gehen.

Zahlreiche eigene Projekte, Fachbücher und Publikationen vereinen Erkenntnisse und Erfahrungen aus Forschung, Lehre und Praxis. Darüber hinaus ist die Stiftung seit vielen Jahren Kooperationspartnerin von Bildungseinrichtungen, Institutionen, Vereinen und Kommunen und gilt als wichtige Impulsgeberin in der aktuellen schul- und bildungspolitischen Diskussion. Zu den Veröffentlichungen gehören u.a. das Handbuch „Schulen planen und bauen 2.0” und die „Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten” in Deutschland. 


Jena, 27. Juni 2018

Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der IBA Thüringen

„Gut erwacht“ in Dornburg – Universität Jena startet Wettbewerb

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena bietet Teile des Alten Gutes in Dornburg-Camburg zum Erwerb an. Das Ensemble befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu den drei Dornburger Schlössern. Zielgruppe sind Unternehmen der Hotelbranche. Es können sich auch Bietergemeinschaften aus Investor, Architekt und Hotelier an diesem konzeptbasierten Grundstücksverkauf beteiligen. Das Projekt ‚Gut erwacht – Neue Gastronomie und Beherbergung in Dornburg’ wird heute vor Ort offiziell gestartet.

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Stadt Dornburg-Camburg und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten wollen auf diese Weise die nachhaltige Entwicklung des Tourismus- und Tagungsstandorts Dornburg vorantreiben. Der vorhandene Besucherstrom und der laufende Tagungsbetrieb sollen die Grundlage für eine private Investition bieten. Uni-Präsident Prof. Walter Rosenthal sagt: „Die Einbettung in das touristische Dreieck von Naumburg-Weimar-Jena und die gelebte Symbiose mit dem Wissenschafts- und Technologiestandort Jena sind Garant für eine prosperierende Zukunft dieser Kleinstadt.“

Seit 2014 arbeiten die Beteiligten gemeinsam an dem Projekt „Dornröschen erwache“, einem Kandidaten der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen. „Als IBA legen wir besonderes Augenmerk auf eine innovative Über- und Umsetzung des Konzepts.“, sagt Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen. Dornburg steht exemplarisch für ihr Thema StadtLand: „In Dornburg treffen die touristischen Potenziale einer ländlich-charmant geprägten Kleinstadt auf die wirtschaftlichen Potenziale der benachbarten Städte Jena und Weimar. Daher ist der Standort ein typisches Beispiel schlummernder StadtLand Chancen.“

Das Veräußerungsverfahren wird von einer Jury begleitet, die sich aus Vertretern der beteiligten Grundstückseigentümer, der Stadt Dornburg-Camburg und der IBA Thüringen, sowie weiteren Branchenkennern zusammensetzt. Mit dabei sind unter anderem Prof. Walter Rosenthal, Dr. Marta Doehler-Behzadi, Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sowie Dorothea Storch, Bürgermeisterin von Dornburg-Camburg. Sie lobt das Vorhaben und sagt: „Die Stadt Dornburg-Camburg freut sich über die Aktivitäten der Jenaer Uni und unterstützt dieses Projekt nach Kräften.“

Das Verfahren verläuft mehrstufig. Aus den hoffentlich zahlreichen Interessensbekundungen werden zunächst die potenziell am besten geeigneten Kandidaten zur Erstellung eines Grobkonzepts ausgewählt, deren Konzepte schließlich bewertet und nach einer Bewertung der finalen Feinkonzepte über den Grundstücksverkauf entschieden.

Weitere Informationen und die Vermarktungsbroschüre sind auf der Projektseite www.gut-erwacht.de zu finden.


Apolda, 31. Mai 2018

Open Factory im Egon-Eiermann-Bau Apolda startet

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen feiert heute Abend, am 31.5.2018, den Start der Open Factory im Egon-Eiermann-Bau Apolda. Rund 200 Gäste, darunter Vertreter regionaler Politik und Wirtschaft, Kreative und Studierende sowie zahlreiche Nachbarn, werden erwartet und können sich ein Bild von den Potenzialen dieser Architekturikone mit ihren 5.000 qm Fläche machen.

Im Voraus stellten sich die Akteure, welche an der Aktivierung des Eiermannbaus maßgeblich beteiligt sind, der Presse vor. IBA Geschäftsführerin Dr. Marta Doehler-Behzadi gab den Startschuss für das Experiment Open Factory: „Der Eiermannbau in Apolda steht für die Potenziale, die das StadtLand Thüringen zu bieten hat. Unternehmen und Kunstschaffende sind eingeladen, mit uns ‚Ihren Standort zu machen’.“

Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen erwarb den Eiermannbau und das dazugehörige Gelände im Dezember letzten Jahres. Sie ermöglicht der IBA Thüringen die Aktivierung und Entwicklung des Standorts. „Der Eiermannbau ist ein Gebäude mit besonderer Historie, das sich für kreative Nutzungen wirklich anbietet“, sagte Sabine Wosche, Geschäftsführerin der LEG Thüringen. „Wir betrachten die IBA als hervorragenden Partner, um diesem Industriedenkmal in den kommenden Jahren Leben einzuhauchen und bei der Fortschreibung der Geschichte dieses Baus zukunftsweisende Akzente zu setzen!“

Birgit Keller, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft und Aufsichtsratsvorsitzende der IBA Thüringen: „Der Eiermannbau füllt sich wieder mit Leben. Er wird zum Herz der IBA und zur Ideenschmiede der kreativen Branche. Das ist ein starkes Signal für Apolda und ganz Thüringen. Denn die Heimat der IBA ist nicht auf den Eiermannbau beschränkt. Sie gehört zu den modernen Instrumenten der Stadt- und Landentwicklung. Dabei legt sie einen besonderen Schwerpunkt auf die Regionalentwicklung, die Architektur und den Städtebau.“

Rüdiger Eisenbrand, Bürgermeister der Stadt Apolda: „Es ehrt uns sehr, dass die IBA Thüringen mit ihrem Geschäftssitz hier eingezogen ist. Auch die bereits geplanten und noch kommenden Veranstaltungen und Workshops werden zu einer wahrhaften Renaissance dieses bau- und industriegeschichtlich bedeutsamen Gebäudes führen und Apolda wird auch im Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 sicherlich deutschlandweit Beachtung finden.“

Der erste Mieter der Open Factory steht bereits fest: Andreas Foidl, Senior-Partner der Belius GmbH aus Berlin, wird co-worker im Eiermannbau. Er begleitet den Aktivierungsprozess Eiermannbau seit langem.

Kunstwerke des Forums Konkrete Kunst werden ab Juni im Eiermannbau zwischengelagert und kuratorisch begleitet, bevor die Sammlung in die Verantwortung von JenaKultur übergeht.

Das Pressegespräch fand am ersten Büro-Gewächshaus der IBA Thüringen statt. Die Haus-in-Haus-Lösung mit Holzsockel und Glasdach gibt einen Vorgeschmack, wie die IBA Geschäftsstelle ab Herbst aussehen wird. Die Gäste am Abend können sich außerdem in einer Ausstellung über die laufenden Projekte der IBA im StadtLand Thüringen informieren.


Erfurt, 10. Mai 2018

Pressemitteilung der Kommunalen Wohnungsgesellschaft mbH Erfurt

22 Ideen für den Moskauer Platz -
Städtebaulicher Realisierungswettbewerb zum Modellvorhaben in der Tallinner Straße entschieden

Eine hochkarätige Jury erfahrener Spezialisten aus dem Bereich Wohnungsbau und Landschaftsarchitektur haben am 8. Mai 2018 einstimmig einen 1. und 2. Preis sowie drei Anerkennungen für Entwürfe zum Modellvorhaben an der Tallinner Strasse vergeben.

Für ein deutschlandweites Interesse sorgte die Auslobung der KoWo mbH Erfurt zum städtebaulichen Wettbewerb - Modellvorhaben „Neue Gartenstadt mit System“, Wohnbebauung Tallinner Straße in Erfurt. Architekturbüros aus Erfurt, Berlin, Weimar, München, Köln, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und Wien reichten ihre Ideen für die geplante Bebauung an der Geraaue ein.

Der 1. Preis geht an:
Architekt / Stadtplaner
Arbeitsgemeinschaft
Therese Strohe Michael Ullrich Architekten
Klöpfel Koenig Architektenpartnerschaft mbB
Berlin

Landschaftsarchitekt
JUCA architektur + landschaftsarchitektur, Berlin

Den 2. Preis erhalten:
Architekt / Stadtplaner
dma deckertmesterarchitekten BDA
partnerschaft mbb
Erfurt

Landschaftsarchitekt
clubL94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln

Anerkennungen erhalten:
Architekt / Stadtplaner
raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH
Frankfurt am Main

Landschaftsarchitekt
ST raum a Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin

Architekt / Stadtplaner
roedig.schop architekten PartG mbB
Berlin

Landschaftsarchitekt
TDB Landschaftsarchitektur, Berlin

Architekt / Stadtplaner
Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB
Weimar

Landschaftsarchitekt
Station C23 Architekten und Landschaftsarchitekten, Leipzig

Zum Thema:

Die Kommunale Wohnungsgesellschaft Erfurt hatte bereits vor einigen Jahren die Frage gestellt, inwieweit serielles Bauen bezahlbares Wohnen bei hoher gestalterischer Qualität ermöglichen kann. Nach umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten beginnt mit dem städtebaulichen Wettbewerb jetzt die Realisierungsphase.

Die eingereichten Arbeiten belegen, dass das Thema serielles Bauen nicht nur von breitem und fachlichem Interesse ist, sondern die gesetzten Ziele auch realisierbar sind. 


Weimar, 23. März 2018

IBA Thüringen entwickelt Eiermannbau in Apolda zur Open Factory und sucht Mitmacher!
 
Die IBA Thüringen wird die kleinteilige Siedlungsstruktur Thüringens 2018 unter ihrem Leitthema ‚StadtLand’ von einem neuen Standort aus bearbeiten: dem Eiermannbau in Apolda. Dieser herausragende Bau der Architekturmoderne mit seinen lichtdurchfluteten Hallen soll Unternehmer, Gründer und Künstler bewegen, den Standort gemeinsam mit der IBA als Open Factory kollektiv zu aktivieren.
 
„Die IBA gehört zu den modernen Instrumenten der Stadt- und Regionalentwicklung. Sie entwickelt innovative Ideen gerade für die ländlichen Räume Thüringens“, sagt Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Birgit Keller. 
„Der Freistaat Thüringen hat sich dafür entschieden, nicht abstrakte Probleme zum Ausgangspunkt einer Bauausstellung zu machen. Wir wollen für die Herausforderungen der Zukunft Lösungswege finden.“
 
Das IBA Projekt Sommerfrische Haus in Döschnitz setzt auch auf diese Strategien. In das Heimatmuseum werden am 24.4.2018 dank der Förderung des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft die ersten Probeurlauber einziehen und der Tourismus in der Region belebt. Am 26.8.2018 findet dann der vierte öffentliche Tag der Sommerfrische im Schwarzatal statt, zu dem traditionsreiche Häuser wieder geöffnet werden. 2017 besuchten zu diesem Anlass 2.000 Entdecker das Schwarzatal.
 
2.200 Besucher beteiligten sich Anfang 2018 rege an der Diskussion um Geras Neue Mitte im Rahmen der Ausstellung ‚KuK an 2!’. Die IBA Kandidaten Stadt Gera und der Verein Ja – für Gera e.V. – luden vom 25. Januar bis 22. Februar 2018 ein, den Rahmenplan-Entwurf für die Brachfläche vor dem Kultur- und Kongresszentrum zu kommentieren. Die 230 Bürgerhinweise werden nun ausgewertet, der Rahmenplan überarbeitet und dann dem Stadtrat vorgelegt.
 
Nach der St. Annen-Kapelle in Krobitz 2017 und dem Sommerfrische Haus in Döschnitz im April wird 2018 noch ein drittes IBA Projekt fertiggestellt: das Massivholzexperiment Timber Prototype – parametrisch entworfen, digital produziert, selbstdämmend und recyclebar. Es hat seinen Standort auf dem Grundstück hinter dem Eiermannbau in Apolda gefunden. Das kleine Haus ist auch ein Prototyp für neuartige Ferienhausstrukturen, die derzeit für Standorte am Thüringer Meer bearbeitet werden.


Erfurt, 21. März 2018

TMIL-Medieninformation

Modellprojekt Thüringer Ferienhäuser geht in die nächste Phase

Ort: Verwaltungsgebäude der Vattenfall Wasserkraft GmbH, Presswitzer Straße 25, 07338 Hohenwarte
Zeit: 22.03.2018, 16.00 Uhr

Am Thüringer Meer nimmt die Idee „innovative Ferienhäuser“ Gestalt an. Mit Hilfe einer Planerwerkstatt und eines Architekturwettbewerbs soll an zwei Standorten am „Thüringer Meer“ beispielgebend touristisches Wohnen entwickelt werden. Am Mittwoch und Donnerstag kommt in Hohenwarte zwei Tage lang ein Expertenteam aus Architekten/-innen, Landschaftsplanern/-innen Touristikern/-innen und Investoren/-innen zusammen, um die Planungsgrundlagen und die Rahmenbedingungen für den Architekturwettbewerb zu schaffen, der im Sommer ausgelobt wird. Zur Planungswerkstatt ist auch eine Gruppe von Studierenden der Architektur der Bauhaus-Universität Weimar eingeladen, die im Projekt den Standpunkt einer künftigen Planer- und auch Touristengeneration vertreten soll.

Bei dem Modellprojekt sollen an den Ufern der Tourismusregion „Thüringer Meer“ Ferienhäuser mit innovativem Anspruch in Saalburg und Gräfenwarth entstehen. In das Werkstattverfahren und den geplanten Wettbewerb werden zahlreiche Experten verschiedener Disziplinen eingebunden. Das Vorhaben basiert auf einem Kooperationsprojekt der Internationalen Bauausstellung mit der Thüringer Stiftung Baukultur zum Thema Architektourismus und nachhaltiges Bauen. Bei der Realisierung der Häuser sollen vorwiegend nachwachsende Thüringer Rohstoffe zum Einsatz kommen.

Zum Projekt gehören zahlreiche Partner. Neben dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft gemeinsam mit der Stiftung Baukultur und der Internationalen Bauausstellung engagieren sich die 21 Mitgliedsgemeinden sowie die Landkreise Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla der kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Thüringer Meer“, der Energiekonzern Vattenfall sowie potentielle Investoren.

„Mit dem Modellprojekt wollen wir einen Impuls für die Region und ganz Thüringen geben“, sagt der Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft, Dr. Klaus Sühl. Er wird den zweiten Planer-Tag am Donnerstag (22. März) begleiten. „Die Region ‚Thüringer Meer‘ hat ein gewaltiges Potenzial, das wir mit dem Modellprojekt mit Blick auf Tourismus und regionale Wertschöpfung im ländlichen Raum nutzen wollen. 

Das Interesse der vielen Partner, die sich an dem Dialogprozesse der Entstehung beteiligen, zeigt, dass wir damit einen Nerv getroffen haben. Touristisches Bauen ist und bleibt ein bedeutendes Thema – und das gilt nicht ausschließlich für das ‚Thüringer Meer‘, das jährlich tausende Touristen anzieht.“

Dr. Ulrich Wieler, Stiftung Baukultur Thüringen:

Einen eigenen Standpunkt für ein naturnahes und maritimes Ferienwohnen zu finden, das nimmt sich das Verfahren vor. Dazu gehört mehr als eine Gestaltungsaufgabe. Vielmehr werden auch Themen des Smart Living oder neuer Technologien mit zu bedenken sein, die dem Projekt ihren Charakter geben. Nicht zuletzt die Planung und Herstellung der Bauten soll in diesem innovativen Sinn geschehen.

Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen: 

„Aufgrund der breiten Unterstützung des Vorhabens durch das Land, die Kreise und Kommunen sowie engagierte Investoren und einem anspruchsvollen Entwicklungsprozess besteht am Thüringer Meer die Chance, einen innovativen Beitrag zum Tourismus und zur Baukultur gleichermaßen zu leisten und die schönen Thüringer Landschaften zu bereichern. Gut gemachte, individuelle Angebote zeitgenössischen Bauens - Erlebnis statt Massenware - sind unser Anspruch: Baukultur Made in Thüringen.“

Zur Teilnahme an dem Modellprojekt erklärt Peter Apel, Geschäftsführer der Vattenfall Wasserkraft GmbH: 

„Als Energieunternehmen haben wir uns zum Ziel gesetzt, in unserer Energieerzeugung innerhalb einer Generation fossilfrei zu sein. Wir freuen uns deshalb sehr, unsere Expertise in dieses Projekt einbringen zu können und damit unseren Beitrag für einen nachhaltigen Tourismus in der Region zu leisten.“