Die Geschichte des Egon-Eiermann-Baus
Ort 
Egon-Eiermann-Bau Apolda
Auenstraße 11
99510 Apolda
Deutschland
Die Geschichte des Egon-Eiermann-Baus

Das vom Apoldaer Architekten Hermann Schneider 1906/07 errichtete und 1938/39 nach Plänen des Architekten Egon Eiermann umfassend umgestaltete und erweiterte Feuerlöschgerätewerk der ‚Total AG Foerstner & Co’ stellt ein herausragendes Denkmal der Architekturmoderne und Industriebaukultur dar. Es ist das einzige realisierte Gebäude des Architekten Egon Eiermann in Thüringen. Ursprünglich wurden auf dem Gelände Web-, Wirk- und Strickwaren von der Firma Borgmann & Co. produziert.

1936 kaufte die Berliner TOTAL KG Foerstner & Co. das Grundstück in der Auenstraße und lies durch den damals noch unbekannten Architekten Egon Eiermann den Fabrikbau entlang der Straße in einer zeittypischen, modernen Formensprache erweitern. Bis Mitte der 1990er Jahre wurden am Standort Feuerlöschgeräte und Feuerlöschanlagen produziert, zuletzt durch die Apoldaer Feuerlöschgeräte GmbH. 1994 wurde die Produktion eingestellt.

Der Verfall des Fabrikbaus, der 2001 unter Denkmalschutz gestellt wurde, konnte durch den 1999 gegründeten Verein Freunde des Eiermann-Baus Apolda aufgehalten werden. Der Verein war auch mit einer Ausstellung über das Werk Egon Eiermanns zuerst im Eiermannbau, später im Winkelbau bis 2012 auf dem Gelände präsent. 2004 wurde die Sächsische Grundstückssanierungsgesellschaft (SGSG) Eigentümer des Industriebaus. In den Jahren 2004/05 wurden eine Vielzahl von eingeschossigen Hallen, Werkstätten und Garagen auf dem nördlichen Grundstücksteil abgerissen. Auch die Fabrikantenvilla an der Auenstraße wurde später rückgebaut. 2009 fand unter der Federführung der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar der 4. Studentenworkshop des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK) zum Eiermannbau statt. Das Engagement der Beteiligten und die Ergebnisse des Workshops beförderten die längerfristige Sicherung des Denkmals durch die Eigentümergesellschaft.

Von November 2010 bis Dezember 2011 sanierte der neue Eigentümer, die Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten mbH (GESA), das Baudenkmal in seinen Primärstrukturen. Dabei wurde die Fassade denkmalgerecht saniert sowie Rettungswege und Gebäudetechnik grundlegend neu angeordnet.

Der Eiermannbau in Apolda ist seit 2014 ein Modellstandort der IBA Thüringen. Seit 2016 wird er als IBA Initiativprojekt zur Open Factory entwickelt, 2018 zog die IBA Thüringen als erste Nutzerin ein.