IBA Salon 2015 ›Landschaft erleben‹
Veranstaltungsort

Orangerie Belvedere

Schloss Belvedere
99425 Weimar
Deutschland

Ansprechpartnerin

Ulrike Rothe 
Projketleiterin
+49 3644 518 32 13
ulrike.rothe@iba-thueringen.de

Impulsvortrag

Knut Wold
Künstler, Kunstberater und Kurator für Norwegische Landschaftsrouten

Podiumsgespräch


Dr. Marta Doehler-Behzadi
Geschäftsführerin IBA Thüringen

Dr. Martin Gude 
Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz



Dr. Henrik Schultz
Stein + Schultz Partnerschaft


Knut Wold

IBA Salon ›Landschaft erleben‹

Die identitätsstiftenden Thüringer Landschaften stehen durch die Energiewende und Entwicklungen in Agrarindustrie und Gewerbe unter einem rasanten Veränderungsdruck. Dieser befindet sich im Spannungsverhältnis zu den Ansprüchen von tradierten Landschaftsbildern, Naturschutz und Tourismus.

Die IBA fragt daher: Wie kann ein nachhaltiges Erleben von Natur und Kulturlandschaften entwickelt werden? Welche Art der Inszenierung kann die Kulturlandschaft Thüringen bereichern? Wie kann es gelingen, dass die Menschen ihre Landschaft aufmerksamer wahrnehmen und achtsamer gestalten?

Um Antworten auf diese Fragen zu finden und Anregungen zu erhalten, lud die IBA gemeinsam mit Architektenkammer und Ingenieurkammer Thüringen den norwegischen Künstler, Kurator und Kunstberater Knut Wold ein. Im 5. IBA Salon ›Landschaft erleben‹ am 9. September 2015 in der Orangerie von Schloss Belvedere stellte er die Norwegischen Landschaftsrouten vor. Als nationales Touristikprojekt machen diese seit 1994 Architektur, Kunst und Landschaft auf beispielhafte Weise erfahrbar.

Knut Wold bei seinem Vortrag über die norwegischen Landschaftsrouten

In Norwegen gibt es eine lange Tradition von herausragenden Architekturen in anspruchsvollen topografischen Geländesituationen, die mit den Norwegischen Landschaftsroutenfortgeführt wurde. Die Architektur soll Landschaft erlebbar machen und zugleich selbst zur Destination werden.

1994 wurden die ersten vier Routen als Experiment geplant. Heute gibt es insgesamt 18 Landschaftsrouten, die zwischen 27 und 416 Kilometer lang sind. 2023 sollen alle geplanten Maßnahmen auf den 18 Teilstrecken im Land abgeschlossen sein. Mehr als 50 junge und renommierte Architekten und Ingenieure, Landschaftsarchitekten, Designer und Künstler zumeist norwegischer Nationalität konnten bisher ihre kreativen Lösungen verwirklichen.

Verantwortlich für die Entwicklung der Norwegischen Landschaftsrouten sind die Staatliche Norwegische Straßenverwaltung und das Norwegische Zentralamt für Straßenwesen. Verschiedene Gremien, darunter ein Qualitätsrat, ein Architekturrat sowie ein Kunstkurator begleiten die Arbeiten und sichern so die baukulturellen wie visuellen Qualitäten.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion widmeten sich (von links nach rechts) Dr. Martin Gude des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz, Dr. Henrik Schultz, Knut Wold und Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen, den Fragen der Salonteilnehmer.

Nach seinem Vortrag, der beeindruckende Impressionen der norwegischen Landschaftsrouten, Küstenstreifen und Fjorde Norwegens präsentierte, stand der Norweger gemeinsam mit Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin der IBA Thüringen, Dr. Martin Gude, Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, sowie Dr. Henrik Schultz,  Stein+Schultz aus Frankfurt, den Salonteilnehmern im Rahmen einer Podiumsdiskussion für Fragen zur Verfügung.

In den Gesprächen zeigte sich, dass auch in Thüringen ähnlich engagierte Projekte möglich sind. Dazu brauche es, so Wold, nur den notwendigen Mut, Willen zur Ästhetik, Zeit und eine Gruppe von Akteuren, die geeignete Routen ausfindig macht.