›Hotel Egon‹ 2019
Übernachten Im Eiermannbau

Das Projekt ›Hotel Egon‹ im Eiermannbau Apolda lief insgesamt über zwei Jahre und baute aufeinander auf. Im Rahmen der IBA Projektentwicklung, die seit 2016 aktiv stattfindet, wird der Standort mit einem nachhaltigen Nutzungs- und innovativen Ausbaukonzept bis 2023 als Open Factory entwickelt. Dafür werden unterschiedliche Nutzer:innen für produktives bis kreatives Arbeiten gesucht. Eine frühe Nutzungsidee, die bereits im Leitbild zur Open Factory 2016 verankert wurde, ist das temporäre Übernachten im Eiermannbau bzw. am Standort. Diese Idee wurde mit dem Projekt ›Hotel Egon‹ 2018 und 2019 aufgegriffen und realisiert.

Im ersten Projektjahr, 2018, wurde die Gästeinfrastruktur aus Möbeln und temporären Übernachtungsmöglichkeiten für den Eiermannbau Apolda konzipiert und realisiert. Im zweiten Projektjahr, 2019, konnte diese Infrastruktur von Gästen und Besucher:innen des Eiermannbaus in Apolda genutzt werden.

Im Sommer 2019 öffnete so für acht Wochen das ›Hotel Egon‹ im Eiermannbau seine Türen. Die Gäste erlebten im Rahmen dieses Kunstprojektes einen besonderen Aufenthalt im Eiermannbau und einen außergewöhnlichen Moment, sowohl innerhalb der Aktivierung und Entwicklung des IBA Projektes als auch in der Auseinandersetzung mit den Themen und Schwerpunkten des Prozesses der IBA Thüringen insgesamt, die 2019 mit der zentralen IBA Ausstellung ›StadtLand‹ im Eiermannbau als Zwischenpräsentation gezeigt und zur Diskussion gestellt wurden.

Dabei konnten die Gäste zwischen verschiedenen, ungewöhnliche Übernachtungsangeboten in der außergewöhnlichen Atmosphäre des Industriedenkmals wählen,  die sich weit entfernt von klassischen Hotelzimmer entfalten! Denn ›Hotel Egon‹ heißt ungewöhnliches Übernachten, sowohl im Eiermannbau als auch auf dem zwei Hektar großen Grundstück – von der innovativen Bettwand inmitten der ›StadtLand‹ Ausstellung, über das CoSleeping in den ehemaligen Umkleiden des Feuerlöschgerätewerks, bis hin zu Übernachtungen im etwas anderen Himmelbett inklusive garantiertem Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel. 

Im CoSleeping in den ehemaliger Umkleiden des Eiermannbaus ließen sich durch schwere Vorhänge insgesamt fünf Schlafkammern abteilen. Wurde der Kontakt zu anderen CoSleepern gesucht, ließen sich diese Vorhänge ganz einfach zur Seite schieben, so dass ein großer Schlafsaal entstand. In Zukunft wird die Fläche mit Hilfe des selben Prinzips als CoWorking-Bereich genutzt.

Das etwas andere Himmelbett im ehemaligen Küchenlager des Eiermannbaus ermöglichte den Übernachtungsgästen den buchstäblichen Blick in den nächtlichen Sternenhimmel, fast so als schliefe man tatsachlich unter freiem Himmel.

Beim Raumvorhang trennt lediglich ein schwerer Vorhang den Übernachtungsgast von der Industriehalle. Die flexible Pop-up Lösung lässt sich im Eiermannbau in unterschiedlichen Räumen anbringen. Der Vorhang war das Meisterstück der Textilwerkstatt des IBA Campus im Jahr 2018.

Die Bettwand in der ersten Etage des Eiermannbaus vereint in ihrer Funktion Hochbett und Raumtrenner gleichermaßen. Im Sommer 2019 konnten die Übernachtungsgäste des ›Hotel Egon‹ hier in einzigartiger Atmosphäre direkt in der ›StadtLand‹ Ausstellung schlafen.

Schon seit dem Sommer 2016 wurde um und im Eiermannbau immer wieder übernachtet. Als einfachste aller Rückzugslösungen hat sich hier das Haus-in-Haus Prinzip etabliert. Auch im Sommer 2019 schlugen die Hotelgäste sowohl im Eiermannbau als auch auf dem großzügigen Grundstück wieder ihre Zelte auf.