Gemeinsam mit vielen Gästen wurde am 3. März 2023 die Wiedereröffnung des Eiermannbaus nach dem Umbau gefeiert und Danke gesagt. Über ein Jahr Bauzeit lag hinter dem IBA Team. Zur Wiedereröffnung kamen u.a. Vertreter:innen der Planungsbüros, von Baufirmen, von Behörden und Fördermittelgeber:innen ebenso wie Nutzer:innen und viele Beteiligte aus der Phase der Aneignung und Probenutzungen.
Den Toast auf das Projekt und die daran Beteiligten sprach Staatssekretärin Prof. Dr. Barbara Schönig vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft. Neben Fördermitteln aus dem Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus erhielt das Projekt umfangreiche Zuwendungen durch den Freistaat Thüringen. Prof. Schönig betonte in ihrer Rede: »Die herausragende Entwicklung des Eiermannbaus durch die IBA Thüringen macht deutlich, dass Förderungen auch konzeptionelle Entwicklungen unterstützen sollten. Gerade in der Entwicklung von leerstehenden Gebäuden im ländlichen Raum sind Zeit und gute Ideen gefragt, bevor überhaupt ein Euro in Baumaßnahmen gesteckt wird. Den Wert solcher kombinierten Förderungen kann man gut am IBA Projekt Eiermannbau in Apolda nachvollziehen.«
Im Anschluss an eine Würdigung des Projektes durch Prof. Antje Stokman, die als Mitglied des IBA Fachbeirats die Projektentwicklung in den letzten Jahren intensiv begleitete, ging es auf eine gemeinsame Tour durch den Eiermannbau. Moderiert von IBA Projektleiterin Katja Fischer berichteten dabei verschiedene Akteur:innen von ihrem ganz persönlichen Anteil am gelungenen Umbau und der Umdeutung des Standortes zur Open Factory. Und so war auch die Wiedereröffnung ein kollektiver Moment. Unter anderem stellte Maria Gottweiss die Gestaltung der neuen Dauerausstellung, das sogenannte Studio Eiermann, in den ehemaligen Umkleiden vor, Heike Jordan vom Lebenhilfe-Werk Weimar/Apolda und Nutzerin im Eiermannbau erzählte von ihrem Zukunftswunsch eines inklusiven Standorts und dem besten Kaffee der Stadt, den es hier bald geben soll, Marco Holitschke, Projektleiter der LEG Thüringen berichtete über die baulichen Herausforderungen der Dachterrasse, Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand und Julia Eschment stellten das Projekt Auxesia vor und damit das Ziel einer regionalen, textilen Nachhaltigkeit und sehen den Eiermannbau dafür als Kreativ- und Werkstattort. Zuvor hatten bereits Isabell Thiele vom Apoldaer Gymnasium Bergschule und die Modedesignerin Anna Zeitler über einen ersten Textilworkshop mit Schüler:innen berichtet, der Teil von einer praktischen Forschung zu Textilen Akzenten im Denkmal war. Bald sind die Ergebnisse des Projektes als große Raumvorhänge im Eiermannbau zu erleben. Auch die Kreative Landstadt Apolda und der Bioimker Max Reschke berichteten über ihre zukünftigen Nutzungsideen im Erdgeschoss und auf der Freifläche des Eiermannbaus. Von Seiten des Eigentümers unterstrich die Geschäftsführerin Sabine Wosche die besondere Immobilienentwicklung aber auch den Anspruch an den zukünftigen Betrieb der Open Factory und die Fortführung einer aktiven inhaltlichen Entwicklung. Begleitet wurde der Umzug mit insgesamt acht Stationen von der Weimarer Akkordeonistin Christine Herzog, die den einzelnen Themen und Akteur:innen jeweils einen besonderen musikalischen Auftakt gab.
Neben der Wiedereröffnung des Eiermannbaus gab es am 3. März 2023 einen weiteren Anlass zum Feiern: die IBA Geschäftsführerin Marta Doehler-Behzadi überreichte der Geschäftsführerin der LEG Thüringen Sabine Wosche und dem Apoldaer Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand als Projektträgerin und -partnerin die Urkunde zur Aufnahme des Eiermannbaus in die IBA Abschlusspräsentation. Dieser symbolische Akt ist die finale Auszeichnung, welche ein Projekt im Rahmen der IBA Thüringen erreichen kann. Die insgesamt sechstägige IBA Tour zu den thüringenweiten Projekten der IBA endete dabei am Geschäftssitz der IBA mit der Wiedereröffnung des Eiermannbaus Apolda.