Schwarzburger Gespräche zum ›Zukunftsfähigen Landschaftsbild Schwarzatal‹

2018 hatte die anstehende Gebietsreform viele Diskussionen ausgelöst. 2019 wurde eine Verwaltungsgemeinschaft im Schwarzatal gebildet, auch wenn nicht alle bestehenden Kommunen für eine einheitliche Verwaltungsstruktur Schwarzatal zu gewinnen waren. Aber unabhängig davon – der großartige Landschaftsraum mit seiner bedeutenden Kulturgeschichte wird weiter bestehen bleiben.

Wie aber soll und kann sich die Kulturlandschaft des Schwarzatals in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln? Wie können wir sicherstellen, dass sie sowohl für Einheimische wie auch für Gäste attraktiv bleibt? Und wer sind die Akteure und Entscheidungsträger, die für eine gute Entwicklung Sorge tragen, wenn es keine gemeinsame politische Verwaltungsstruktur mehr gibt?

Mit diesen Fragen, vor der in ähnlicher Weise auch andere Kulturlandschaften stehen, haben sich die Schwarzburger Gespräche am 24. und 25. August 2018 im Torhaus von Schloss Schwarzburg beschäftigt. Dank dem bundesweiten Modellprogramm der Raumordnung (MORO) und der IBA Thüringen bestand außerdem die Möglichkeit, vier internationale Landschaftsarchitekturbüros zu beauftragen, am Kooperativen Werkstattverfahren ›Zukunftsfähiges Landschafsbild Schwarzatal‹ teilzunehmen.

Alle am Kooperativen Werkstattverfahren beteiligten Teams:

Favorisierte Arbeit: man made land – Prof. Anna Lundquist, Lena Flamm & fabulism: Mirko Andolina
A24 Landschaft - Steffan Robel, Lola Meyer, Jan Grimmek, Jürgen Höfler, Olivia Grandi
Station C23 - Prof. Sigrun Langner, Michael Rudolph, Mara Trübenbach, Anna Bauch & herr meier licht: Jürgen Meier
bauchplan ).( - Kay Strasser, Tina Roj, Victoria Wakulicz, Elisabeth Judmair, Julia Ulrich, Wasim Dery, Fernando Nebot Gomez, Arnaud Calatayud, Abdelrahman Gamil, Julia Merkle, Nicolas Posso Vidales, Jonas Hammerer, Polina Palo, Thomas Meyer, Michael Franke, Marie Baldenweck, Eleni Boutsika-Palles, Anna Stauber, Janet Kyas-Reich

Gefördert bzw. betreut wird das Vorhaben im Bundesprogramm ›Modellvorhaben der Raumordnung‹ (MORO, Projekt Regionale Landschaftsgestaltung) vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Schwarzburger Gespräche 2018_Foto Thomas Müller
Die entstandenen Entwürfe wurden am ersten Tag der Schwarzburger Gespräche öffentlich präsentiert. Nach einer folgenden Komitee-Sitzung wurde der Entwurf 'Slow Landscape Schwarzatal - Sommerfrische am Panoramawegnetz' von man made land & fabulism favorisiert und ein erstes Pilotprojekt empfohlen.
Anna Lundquist von MAN MADE LAND_Foto Thomas Müller
In dem Entwurf wird der Panoramaweg als verbindendes Raumelement mit wesentlichen Querverbindungen als Netzwerk im Schwarzatal gestärkt. Die neue Sommerfrische, die sich derzeit vor allem noch auf die Öffnung und Transformation leerstehendender Sommerfrische Häuser konzentriert, wird mit den Themen Dorf- und Wasserfrische, Wiesen- und Waldfrische angereichert. Die Entwicklung einer Food Akademie an der Mankenbachs Mühle in Verbindung mit einer baulichen Intervention an dem Fluss Schwarza soll ein positives und modellhaftes Initial für die Belebung der Gastronomie in der Sommerfrische Landschaft sein. Die Maßnahmen sollen unter aktiver Einbeziehung der Bewohner im Schwarzatal erfolgen.
Burkhardt Kolbmüller von der Zukunftswerkstatt Schwarzatal_Foto Thomas Müller
Das Kooperative Werkstattverfahren 'Zukunftsfähiges Landschaftsbild Schwarzatal' wurde ausgelobt von der Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V., Verein zur Förderung einer zukunftsfähigen regionalen Entwicklung, in Kooperation mit der Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen GmbH und LEADER-Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt.
Ausstellung der favorisierten Arbeit im Kaisersaal von Schloss Schwarzburg_Foto Thomas Müller
Am zweiten Tag der Schwarzburger Gespräche wurde die favorisierte Arbeit einem breiten Publikum vorgestellt und darauf basierend eine Charta für das Schwarzatal diskutiert. Alle vier Arbeiten der Landschaftsarchitektursbüros wurden im Anschluss an die Schwarzburger Gespräche im Kaisersaalgebäude von Schloss Schwarzburg zum Tag der Sommerfrische ausgestellt.