StadtLand Gespräch Dornburg

Am 12. September 2015 fand in Dornburg das dritte IBA StadtLand Gespräch zum Thema 'Neue Allianzen gebraucht! Was wäre, wenn sich eine Region gemeinsam umbaut' statt.

Thüringen ist geprägt von kleinen und mittleren sowie wenigen großen Städten und einer überwiegenden Anzahl von Dörfern. Mehr als die Hälfte der Thüringer lebt in Gemeinden unter 1000 Einwohner. Gleichzeitig verfügt Thüringen mit seinen Schlössern und Burgen, Höfen und Gehöften über ein gewaltiges baukulturelles Erbe, das es nachhaltig zu entwickeln gilt. Wie können kleine Gemeinden diese große Aufgabe stemmen? Wer sind die Player und was für Kooperationen oder Entwicklungsmodelle wären denkbar; welche Rolle spielt dabei die Region? Wie kann man erste Impulse setzen und welchen Beitrag können Bürgerprojekte leisten?

Der gemeinsame Umbau einer Region braucht eine Zusammenarbeit von Stadt und Land auf gleicher Augenhöhe. Ein Brückenschlag zwischen beiden kann gelingen, wenn die jeweiligen Potenziale und Bedarfe untereinander abgestimmt sind und beide sich nicht als Stadt oder Land, sondern als ein gemeinsames Ganzes begreifen. Dazu müssen städtische und ländliche Denkweisen überwunden und die Lebensstile als Stadtlandgesellschaften anerkannt werden. So können urbane Lebensstile auf dem Land ebenso wie ländliche Lebensstile in der Stadt befördert werden. Bürgerbeteiligung kann motiviert werden, wenn die Bedarfe lokalisiert und gezielte Anfragen ausgesprochen werden können. Ansprechpartner für Bürgerbeteiligungen sind Vereine, stimulierend wirken gemeinsame Feste und andere Impulssetzungen. Beteiligung muss dabei nicht monetär gemeint sein, sondern kann auch durch die Möglichkeit von aktivem Zutun befördert werden. Letzteres ist besonders identitätsstiftend. Regionen mit starken baukulturellen, aber bislang ungenutzten Potenzialen müssen mehr Selbstvertrauen und Abstimmung in der gemeinsamen Vermarktung entwickeln. Ein Blick in erfolgreiche Regionen kann helfen, um von ihnen zu lernen. Für die örtliche Entwicklung können dabei zwei Strategien gleichzeitig sinnstiftend werden: Eine überregionale Betrachtung sowie eine lokale. Um die Entwicklung in Gang zu setzen, bedarf es einer externen Moderation, die nachhaltig begleitet.

Mobile Architektur zum Stadtland Gespräch in Dornburg_Foto Thomas Müller
Die Mobile Architektur zum Stadtland Gespräch in Dornburg.
Blick aufs Land mit dem Periskop der mobilen StadtLand-Architektur_Foto Thomas Müller
Blick aufs Land mit dem Periskop der mobilen StadtLand-Architektur.
Podium StadtLand Gespräch Dornburg_Foto Thomas Müller
Podium des Gesprächs: Frank Baumgarten, Vorstand Stiftung Landleben; Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführender Vorstand Region Köln/Bonn; Dorothea Storch, Bürgermeisterin Dornburg-Camburg; Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident Friedrich-Schiller-Universität Jena; Clemens Böhmer, Architekt und Vorstand ‚Ein Dorf wird Wirt’ Dorfsaal Altenau eG; Kerstin Faber, Projektleiterin IBA Thüringen; Dr. Marta Doheler-Behzadi, Geschäftsführerin IBA Thüringen.