Sommerfrische-Architektur im Schwarzatal
Das Schwarzatal war lange ein beliebtes Ziel zur Sommerfrische. Bereits im 19. Jahrhundert kamen in den Sommermonaten regelmäßig Gäste hierher, um der Hektik der Großstädte zu entfliehen und Erholung auf dem Land zu finden - eine Reaktion auf die fortschreitende Industrialisierung. Die Zeugnisse dieser Tradition zeigen sich in der typischen Sommerfrische-Architektur. Viele Gebäude sind seit dem Einbruch des Tourismus in den 1990er Jahren aber vom Leerstand betroffen. Die Zukunftswerkstatt Schwarzatal beschäftigt sich daher mit ihrem Erhalt und weiteren Nutzung und mit der Frage, welches touristische Potential heute noch in der Sommerfrische-Architektur steckt.
Am 7. und 8. Juli trafen sich 24 Teilnehmer im Hotel ‚Weißer Hirsch’ in Schwarzburg zur Konzeptwerkstatt ‚Baukultur konkret’, um über den Status Quo und die Potentiale der Sommerfrische im Schwarzatal zu diskutieren. Thomas Moser vom Verein LandLuft aus Österreich informierte über die Bedeutung der Sommerfrische im aktuellen österreichischen Tourismus und gab zahlreiche Anregungen. Daraufhin betrachteten die Workshopteilnehmer mehrere Einzelobjekte im Schwarzatal und diskutierten deren Entwicklungsmöglichkeiten. Sie besprachen, wie die Architekturen räumlich eingebunden und vernetzt, welche externen Akteure für die Umsetzung gewonnen und wie die Initiativarbeit voran getrieben werden kann.
Außerdem bereiteten sie den Aktionstag ‚Baukultur konkret’ am 3. Oktober vor, bei dem die Ergebnisse der Konzeptwerkstatt der Öffentlichkeit präsentiert werden sollen.
An der Konzeptwerkstatt nahmen Mitglieder der Arbeitsgruppe ‚Sommerfrische-Architektur Schwarzatal‘ der Zukunftswerkstatt Schwarzatal, der ARGE Baukultur (Büro für urbane Projekte, Leipzig; Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter; LandLuft – Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen, Moosburg, Österreich), des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und der IBA Thüringen teil.
Die Initiative ‚Zukunftswerkstatt Schwarzatal’ ist Teil des Forschungsprojekts Baukultur konkret des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Das Projekt setzt sich insbesondere mit Baukulturinitiativen in ländlichen Gemeinden sowie kleineren und mittleren Städten auseinander.